Über das Entstehen einer wissenschaftlichen Studie haben die meisten wahrscheinlich eher vage Vorstellungen: Ein steriles Labor, ein Forscher im weißen Mantel, Pipette und Reagenzglas? Der Spannungspegel steigt naturgemäß, wenn man als „Versuchskaninchen" persönlich involviert ist. Und falls dann auch noch ein international beachtetes Ergebnis rauskommt, dann passt die Sache wirklich!
So passiert bei einer Studie des „Instituts für Nährstoffforschung und Sporternährung" des SPORTaktiv-Experten Priv. Doz. DDr. Manfred Lamprecht. Der Grazer Wissenschafter hatte in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Graz vor einem Jahr über unser Magazin die Studienteilnehmer gesucht und gefunden. Und nun, im September, durfte Lamprecht beim renommierten „FIMS -Weltkongress für Sportmedizin" in Rom die wirklich beachtlichen Ergebnisse seiner Untersuchung vorstellen.
Probiotika wirken doch
Worum ging es dabei genau? Zunächst einmal um die Tatsache, dass ein hohes Sportpensum bei vielen Menschen eine sogenannte „löchrige Darmwand" (fachsprachlich: „leaky gut") verursachen kann. Die Symptome dafür können immer wieder auftretendes Bauchschneiden, Schmerzen und andere Verdauungsprobleme sein, aber auch eine erhöhte Infektanfälligkeit und Schlafprobleme bis hin zu diversen Autoimmunerkrankungen (Allergien).
Die Theorie, die es zu beweisen galt: Durch die regelmäßige Einnahme von „Probiotika" - also jene Bakterienkulturen, mit denen auch manche Joghurthersteller werben - sollen sich die Probleme verbessern. Diese Annahme ist im Prinzip nicht neu, bloß wurde der Nachweis, dass dies tatsächlich funktionieren kann, noch nie schlüssig erbracht. Und hier hakt nun die Grazer Studie mit Beteiligung der SPORTaktiv-Leser (der Aussagekraft halber waren die ausgesuchten Testkandidaten allesamt Männer, die regelmäßig Sport betreiben) ein. Studienstart war im Herbst 2011, und jetzt steht es fest: Manfred Lamprecht gelang der gewünschte Nachweis - ein kleiner Meilenstein in der Sporternährungsforschung!
Der Studienautor warnt aber gleichzeitig vor zu verallgemeinernden Rückschlüssen: „Der Nachweis kann nur für das tasächlich getestete Produkt gelten." Über die Wirkung von Probiotikabakterien in handelsüblichen Joghurts (die nachweislich vorhanden sind) ist damit jedoch nichts gesagt: „Übliche Joghurtbakterien sterben nämlich zum Großteil im Produkt selbst und dann im Magen und gelangen erst gar nicht in den Darm. Erst also die besondere Verabreichungsform - als mit Wasser anzurührendes Pulver, das auf nüchternen Magen getrunken werden muss - gewährleistet, dass die Bakterien in den Darm gelangen. Dort können sie dann tatsächlich die Verdauung und die natürlichen Abwehrkräfte unterstützen." Genügend Geduld vorausgesetzt: Denn die Testbedingungen sahen eine tägliche Einnahme über 14 Wochen vor.
Auch, weil die Studie so ein Erfolg war, will das Institut Allergorsan nun vier weiteren SPORTaktiv-Leser/-innen das untersuchte Probiotikum kostenlos zur Verfügung stellen. Wen wir suchen, und wie du dich bewerben kannst, steht gleich neben im Kasten!