Klar, ein guter Helm sitzt stabil, ist gut belüftet und wird dadurch gerne getragen – doch so manche zusätzliche Technologie kann im entscheidenden Fall ein gehöriges Plus an Sicherheit bieten.
Mountainbiken hat viele Gesichter und entsprechend unterschiedlich, mal nahe am Rennrad-, mal eher am Motocross-Helm zeigen sich Mountainbike-Helme in Design und Ausstattung. Unabhängig davon kennt der Markt aber mittlerweile einige Technologien, die jeder Helmkategorie, egal wie luftig-leicht oder eben robust, ein gewisses Sicherheitsplus mit auf den Weg geben.
Das große Ganze
Wie die diversen Technologien ins System Helm passen, erklärt Oscar Huss, Leiter der Produktentwicklung bei POC, so: „Das Zusammenspiel aller Aspekte und Technologien eines Helms ist entscheidend für die Sicherheit, nicht einzelne Komponenten. Ein Helm soll vor, während und nach einem Sturz schützen. Deshalb arbeiten wir bei POC nach unserem ‚Whole Helmet ConceptTM‘.“ Heißt konkret: „Das Design eines Helms und gut sichtbare Farben sind ebenso entscheidend wie die Auswahl der Materialien für Schale und Auskleidung, deren Zusammenwirken, mögliche Verstärkungen, aber auch der Komfort und die Belüftung – denn nur ein bequemer Helm wird gerne getragen. Zusätzliche Technologien wie RECCO, NFC-Chips für die Speicherung medizinischer Daten oder ein System wie MIPS schützen bei einem gut konstruierten Helm darüber hinaus.“
MIPS, WaveCel & Co.
Eine der bekanntesten Sicherheitstechnologien ist MIPS. Sie trägt dazu bei, so erklärt es Trek PR Manager Veit Hammer in groben Zügen, die auf das Gehirn bei einem Sturz auf den Kopf einwirkenden Rotationskräfte zu absorbieren. Dadurch, so Hammer, reduziert sich die Verletzungsgefahr für den Kopf und vor allem das Gehirn deutlich. Andere Systeme, etwa LEATTs „360° Turbine Technology“ oder das bei Shred verwendete RES zielen auf ähnliche Effekte.
Anders als MIPS und Co. versuchen andere Technologien dem Kopf im Gesamten mehr Knautschzone zu bieten. Ein Beispiel dafür ist die exklusiv von Trek genutzte WaveCel-Technologie. Deren komprimierbare Zellstruktur im Helm-Inneren funktioniert wie eine Art Knautschzone, welche bei einem Sturz die Aufprallenergie absorbiert, ehe sie den Kopf erreicht, weiß Veit Hammer. Im Vergleich zu herkömmlichen Schaumhelmen kann dieser Effekt wirksamer vor Kopfverletzungen durch bestimmte Fahrradunfälle schützen. Auch die Koroyd-Technologie, die etwa Smith oder Endura in ihren Helmen verwenden, dient einem ähnlichen Zweck. Die dabei in den Helmen integrierten „Röhrchen“ sind so konzipiert, dass sie bei einem Aufprall gleichmäßig in sich zusammenfallen und somit die auftretenden Kräfte absorbieren.
Ein weiteres Sicherheitsplus, auf das immer mehr Hersteller setzen, sind NFC-Chips. Diese können mittels App mit Gesundheits- und Kontaktdaten „gefüttert“ und von Ersthelfern und Rettungskräften ausgelesen werden. Damit lassen sich im Ernstfall entscheidende Minuten sparen und lebenswichtige Entscheidungen treffen.
Du bist gerade auf der Suche nach einem neuen MTB-Helm? Dann sollte dieser in erster Linie zu deiner Kopfform und dem Einsatzzweck passen. Hat er aber noch das eine oder andere Bonus-Feature, wie etwa die sechs Modelle auf der Folgeseite, ist dies sicherlich nicht zu eurem Schaden.