Wie man die richtige Rucksackgröße für seine Bike-Abenteuer findet – und vor allem: Was mit auf die Tour sollte.
Schwingt man sich in den Sattel, um in die Berge zu radeln (so wie mit Mountainbikes üblich), kommt schnell einiges an Gepäck zusammen. Gut, Wasser tragen die meisten Biker klassisch in Flaschen und Flaschenhaltern irgendwo am Rahmen, auch für Schlauch, Werkzeug und Pumpe gibt es mittlerweile praktische Transportlösungen direkt am oder im Rahmen. Doch oft ist es einfach bequemer (und manchem auch aus ästhetischen Gründen lieber), nichts an den Rahmen zu heften, sondern gleich einen Rucksack mit auf den Weg zu nehmen. Wird das Vorhaben größer, sprich länger oder alpiner, führt am Stauraum am Rücken ohnehin kaum ein Weg mehr vorbei. Erste-Hilfe-Paket, Jacke, Wechselkleidung und Co. wollen schließlich ihren trockenen Platz haben.
Von Rucksack und Hüfttascherl
Ganz klar, um mit dem Bike auf Tour zu gehen, kann man prinzipiell jeden Rucksack verwenden – ein Bike-Rucksack ist dieser deshalb aber noch lange nicht. „Da die Körperposition beim Biken komplett unterschiedlich zum Wandern ist, ist es auch unumgänglich, dass sich das Rückensystem daran anpasst. MTB-Rucksäcke haben daher grundsätzlich andere Rückensysteme und Formen als Outdoorrucksäcke“, weiß Daniel Bürkle von Deuter. Extrem wichtig ist für den Produktspezialisten beim Thema Rucksack das Rückensystem. Bei Deuter hat man dazu unterschiedlich geschnittene SL- und EL-Linien im Programm, welche sich in Rückenlänge, Trägerbreite und anatomischen Anpassungen an den Körper unterscheiden. Hier gilt es beim Kauf durch Anprobieren das ideale Modell zu finden. Ebenfalls wichtig: Rucksäcke nie leer, sondern mit Gewicht ausprobieren. Nur so weiß man, wie der Rucksack mit Last am Rücken tatsächlich sitzt.
Für kurze Touren reichen kleine Rucksäcke unter 10 Litern oder eventuell auch sogenannte Hip-Bags, die wiedergeborenen Hüfttaschen, durchaus aus. Für Tagestouren empfehlen sich Rucksäcke mit 12 bis 15 Litern Volumen, auch wenn hier extreme Minimalisten bei stabilem Wetter auch noch mit Hip-Bags auskommen mögen. Für Mehrtagestouren sind 25 bis 35 Liter Volumen das passende Maß. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, für den bieten Hersteller wie Deuter auch Rucksäcke mit (herausnehmbaren) Rückenprotektorplatten. Diese schützen den Fahrer im Sturzfall vor dem Rucksackinhalt und vor etwaigen Bäumen, Wurzelstöcken oder Felsen.
Größenvergleich
Angesprochen auf die unterschiedlichen Anforderungen zwischen Tages- und Mehrtagestour gibt Lukas Treffer von Tatonka folgende Ratschläge, um seinen „idealen“ Tourenbegleiter im Shop direkt zu erkennen. Rucksäcke für die MTB-Tagestour, so führt Treffer aus, sollten um die 12 bis 15 Liter Volumen aufweisen, am Rücken gut belüftet sein und einen festen Halt am Körper bieten. Ein Brustgurt unterstützt hier den guten Sitz, eine gute Komprimierbarkeit hilft dabei, das Gewicht des Inhalts so nahe wie möglich an den Mann/die Frau zu bringen. Ebenfalls wichtige Punkte: das Vorhandensein einer Regenhülle, eine Trinksystemvorbereitung sowie ein Organizer für Werkzeug und Co.
Bei Rucksäcken für Mehrtagestouren sollte das Volumen je nach Vorhaben um die 25 bis 35 Liter liegen. Zusätzlich zu oben beschriebenen Merkmalen wird bei den großen Rucksäcken auch ein Lastkontrollriemen wichtig. Hip-Bags sieht Treffer als ideale Lösung für kurze Trips, um nur das wichtigste Werkzeug, sein Smartphone, Getränke, einen Snack und eventuell eine Windjacke einzupacken.
Gerade auf der Suche nach einer neuen Transportlösung? Dann haben wir euch anschließend ein paar Tipps zur Inspiration zusammengetragen. Wer bereits gut ausgerüstet ist, vielleicht aber nach Tipps zum Packen sucht, dem seien unsere Packlisten ans Herz gelegt. Dort findet sich der nötigste Luxus für Tages- und Mehrtagestouren – ohne unnötig schweren Ballast.
Packliste Biketour
für Tagestouren
- Erste-Hilfe-Paket
- Notfall-Bivy
- Smartphone
- Kartenmaterial/GPS-Gerät
- E-Card
- Bargeld
- Schlauch in passender Größe, Tubless-Reparaturset
- Mini-Tool (mit Kettennieter)
- Kettenschloss
- Kabelbinder
- Gewebeklebeband
- passende Bremsbeläge
- Mini-Pumpe
- genügend Wasser (manche Touren bieten keine Nachfüllmöglichkeit!)
- Riegel
- Wechsel-Baselayer
- Weste oder leichte Jacke (bei Schlechtwettergefahr auch Regenjacke/Regenhose)
- Schlauchschal
für Mehrtagestouren zusätzlich:
- Jause, an Etappenlänge und Einkehrmöglichkeiten angepasst
- Ersatz-Handschuhe
- Regenhose/Regenjacke
- frische Bib und frisches Shirt plus Handwaschmittel
- bei Hüttennächtigung: Hütten-Schlafsack
- bequeme Freizeitkleidung
- Hüttenschuhe
- Ohrenstöpsel (der Retter im Massenlager)
- Mikrofaser-Handtuch (spart Platz)
- Zahnbürste und Zahnpasta
- Waschzeug