Sport- und Gesundheitspsychologe MMag. Dr. Peter Gurmann hat für SPORTaktiv seine Gedanken zur Eigenwahrnehmung, Motivation und Druck festgehalten ...
Welche Vorstellung, welches innere Bild habe ich von mir selbst? Motiviert es mich oder setz ich mich damit unnötig unter großen Druck? Verschließe ich vielleicht die Augen vor der Wirklichkeit? Ein Beispiel: In jungen Jahren war ich begeisterter Fußballer, wollte später Profi (Wunschbild) werden. Mitte 20 musste ich eingestehen, dass ich mit meinem bescheidenden Talent über die Unterliga (realistisches Selbstbild) nicht hinauskommen würde. Hätte ich deswegen – Selbst- und Wunschbild stimmten nicht überein – verzweifeln sollen?
DER DRUCK
Wenn das Wunschbild streng und unerreichbar ist, kann dies tragische Konsequenzen haben. Irgendwann dringt die Realität ein, und ich erkenne die Diskrepanz zwischen dem, was ich sein möchte, und dem was ich in Wahrheit bin. Perfektionistische Ansprüche an mich selbst verbunden mit der Annahme, dass auch andere diese Erwartungen an mich haben, fördern die Selbstverachtung. Erwartungen an mich selbst sind wichtig – Kompromisse gegenüber den eigenen Ansprüchen legitim. „Ich habe nicht alles geschafft, was ich wollte. Aber alles, was ich konnte", sagte Entertainer Joachim Fuchsberger am Ende seiner Tage.
DIE MOTIVATION
Vorzeigbare Spitzenleistungen sind nur dort möglich, wo es mir gelingt, mein ganz spezielles Talent zu erkennen, zu leben und mich dabei lernend zu verwandeln. Eine Kuh hat in der Stierkampfarena nichts verloren.