Für fast 12.000 Menschen in Österreich ist es ein harter, aber fairer Sport, den sie voll Leidenschaft ausüben. Grund genug, um zumindest eine kurze Einführung in den Karatesport zu geben.
Weitere Infos: www.karate-austria.at
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1. DER SPORT
Karate-Do gehört zu den fernöstlichen Kampfkünsten, den sogenannten Budo-Disziplinen. Das japanische Wort „kara" bedeutet dabei „leer", „te" bedeutet „Hand", während das Wort „do", das man auch in Judo, Aikido, Kendo, Kyudo oder Iaido findet, gemeinhin mit „Weg" übersetzt wird. Karate ist eine Schnelligkeits- und Schnellkraftsportart, bei der es um eine möglichst perfekte Ausführung von Arm- und Beintechniken geht.
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2. DIE ANFORDERUNGEN
Anfänger brauchen außer grundsätzlicher Gesundheit keine besonderen Voraussetzungen mitzubringen. Karate ist eine Sportart, die für jeden geeignet ist. Geschult werden Koordination, Gewandtheit, Beweglichkeit, Schnelligkeit, Schnellkraft, Ausdauer, aber vor allem auch Konzentration und Selbstwahrnehmung. Trainiert wird meist in Kleingruppen. Am Beginn des Trainings werden gymnastische Lockerungs-, Dehnungs- und Kräftigungsübungen durchgeführt. Daran schließt sich das allgemeine Techniktraining an, gefolgt von Partnerübungen und Kata (Form).
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3. DER BESTE EINSTIEG
Rund 180 Karate-Vereine gibt es derzeit in Österreich, wo auch zumeist zu Schulbeginn im Herbst Anfängerkurse starten. Auf www.karate-austria.at finden sich die Adressen und Webseiten der Vereine. Kinder sollten zumindest 8 Jahre alt sein, nach oben gibt es keine Altersgrenzen.
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4. DIE DISZIPLINEN
Im Kata (Form) führen die Kontrahenten nacheinander jeweils einen festgelegten Ablauf von Techniken vor. Es geht es um Präzision, Dynamik, Kraft, Schnelligkeit und Ausdruck. Die Kampfrichter bewerten den Gesamteindruck einer Kata und geben ihre Entscheidung bekannt, indem sie entweder eine rote oder eine blaue Flagge heben.
Im Kumite (Zweikampf) werden von den Kampfrichtern Punkte vergeben. Für Handtechniken wird ein Punkt vergeben (Yuko), für Beintechniken zum Körper zwei Punkte (Wazaari), für Beintechniken zum Kopf und Würfe mit Folgetechnik drei Punkte (Ippon). Es gewinnt jener Sportler, der nach Ende der Kampfzeit (3 Minuten Herren, 2 Minuten Damen) die höhere Punktezahl erreicht hat. Falls ein Sportler einen Vorsprung von 8 Punkten erzielt hat, endet der Kampf sofort. Bei einem Unentschieden müssen sich die Kampfrichter für einen der beiden Kämpfer entscheiden.
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5. DER WETTKAMPF
Karate ist die elftgrößte Wettkampf-Sportart weltweit und wird 2020 auch erstmals bei den Olympischen Spielen in Tokio vertreten sein. Insgesamt werden bei einem großen Wettkampf 16 Titel vergeben: Kata Einzel und Kata Team (jeweils Damen und Herren); Kumite Einzel Damen in fünf Gewichtsklassen (-50 kg bis +68 kg), Kumite Einzel Herren (-60 bis +84 kg); sowie Kumite Team Damen und Herren.
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6. DER SPITZENSPORT
In den letzten zehn Jahren hat sich Österreich in der Karate-Szene systematisch nach vorne gekämpft und liegt im vorderen Mittelfeld der Nationen. Mit Alisa Buchinger (-68 kg) und Bettina Plank (-50 kg) stellt Österreich derzeit die Nummer 1 und 2 der Weltrangliste in diesen beiden Gewichtsklassen. In der Gewichtsklasse bis 67 kg belegt Thomas Kaserer Platz 5, Stefan Pokorny Platz 6. Stephanie Kaup ist in der Gewichtsklasse bis 61 kg die Nummer 8 der Welt.