Der steirische Extremradsportler Thomas Mauerhofer hat es geschafft: In Anger im Bezirk Weiz (St) stellt er einen neuen 48-Stunden-Höhenmeter-Weltrekord mit dem Rad auf. Wir haben mit dem frischgebackenen Weltrekordhalter gesprochen.
Alle Achtung! Mehr als 30.000 Höhenmeter hat Thomas Mauerhofer in nur zwei Tagen auf seinem Rad zurückgelegt und damit den 48-Stunden-Höhenmeter-Weltrekord von Amerika nach Österreich zurückgeholt. Die Strecke: ein 3,3 Kilometer langes Straßenstück von Anger in Richtung Rabenwald, das der Extremradler unglaubliche 192-mal gefahren ist. In unserem Interview erzählt der Neo-Weltrekordhalter, wie es zu dieser Idee kam und wie lange es dauert, sich auf eine solche Herausforderung vorzubereiten.
Thomas, wie kam es zu der Idee, den Höhenmeter-Weltrekord mit dem Rad aufzustellen?
„Dass es diesen Rekord gibt, habe ich ja schon seit längerer Zeit gewusst. Zum einen wollte ich ihn natürlich für mich selbst knacken, zum anderen war es meinem Team und mir ein Anliegen, das Thema ‚Ultracycling' der gesamten Region und unseren Verwandten, Bekannten und Freunden näherzubringen und greifbar zu machen. Tagelang und ohne längere Pause Rad zu fahren konnten sich viele nämlich gar nicht vorstellen. In Hinblick auf das ‚Race around Austria 2017' und ‚Race across America 2018' war dieser Weltrekordversuch natürlich auch ein perfekter Vorbereitungswettkampf."
Wie lange dauerte die Vorbereitung?
„Bei Guinness World Records hab ich den Rekordversuch Ende September 2016 eingereicht. Das ‚Ja' kam Ende dann im Jänner 2017 – in diesem Monat begannen dann auch die organisatorischen Vorbereitungen wie Streckenauswahl, behördliche Genehmigungen, etc. Sportlich gesehen starteten die Vorbereitung im Oktober 2016, gezielt dann ebenfalls Ende Jänner 2017."
Was braucht es, damit ein Weltrekord quasi offiziell wird?
„Den Rekord bin ich als offiziell von Guinness World Records genehmigter Rekordanwärter gefahren. Das bedeutet also, man muss den Rekordversuch zuerst bei Guinness World Records registrieren und genehmigen lassen. Danach muss man die Leistung lückenlos und anhand eines speziellen Anforderungskatalogs beweisen. Sämtliche Beweise habe ich eingereicht. Mit einer Antwort und der Bestätigung meines Höhenmeter-Rekords rechne ich im Oktober oder November."
Wie lief dann die Rekordaktion selbst ab?
„Start und Ziel meiner Challenge war die Marktgemeinde Anger bei Weiz. Gefahren bin ich 1,65 km Richtung Rabenwald rauf und wieder retour. In 48 Stunden habe ich 192 Auffahrten hinter mich gebracht, das macht insgesamt 31.140 Höhenmeter – den alten Rekord von 29.623 Höhenmetern habe ich somit geknackt. Vor Ort gab es insgesamt rund 50 Helfer, sieben davon waren nur für mich ‚verantwortlich'. Verpflegungstechnisch musste ich ausschließlich mit ‚Flüssigem' Vorlieb nehmen – hier habe ich ein Produkt aus der Schweiz konsumiert, das speziell für ultralange Wettkämpfe entwickelte wurde. Pausen und Schlaf waren eher Mangelware: Mehr als 3 x 12 Minuten Powernappen und insgesamt ca. 3,5 Stunden Pause für Massagen, Kleiderwechsel, WC & Co. waren nicht drin."
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