Wer auch bei eisigen Temperaturen aufs Bike steigt, braucht die richtige Ausrüstung. Unsere Tipps für Biker und (Bike-)Pendler.
Biken im Winter verlangt nach der richtigen Bekleidung. Dabei steht, wie so oft, auch am Rad der Zwiebellook ganz oben. „Es geht darum, wärmende und atmungsaktive Schichten so zu kombinieren, dass der Körper optimal geschützt ist und überschüssige Feuchtigkeit nach außen transportiert wird“, erklärt Marc Podesta von Endura. Der Experte empfiehlt drei Schichten: einen feuchtigkeitstransportierenden First Layer, der die Haut trocken hält und vor Auskühlung schützt, eine temperaturregulierende Mittelschicht und eine winddichte, dampfdurchlässige Außenschicht. An besonders kalten, aber trockenen Tagen können statt wasserdichter Materialien auch isolierende Stoffe wie Primaloft oder Softshell zum Einsatz kommen, die eine hohe Atmungsaktivität gewährleisten.
Empfindliche Partien schützen
Kälte wird oft über die Extremitäten empfunden – genau diese Partien sind beim Radfahren besonders exponiert. Warme Handschuhe schützen die Hände durch winddichte Materialien wie beispielsweise Gore-Tex®-Windstopper und isolierende Primaloft®-Wattierung. „Auf der Oberhand sollten Handschuhe stärker wattiert sein, während die Innenhand leichter isoliert ist, um das Griffgefühl zu erhalten“, sagt Florian Ehlert von Ziener. Auch die Füße sollten mit dicken Socken und Neopren-Überschuhen geschützt werden, um die empfindlichen Zehen vor Kälte zu bewahren. Weil viel Wärme über den Kopf verloren geht, gilt es auch diesen mit einer helmkompatiblen Lösung zu schützen. Gegen kalten Fahrtwind können spezielle Gesichtsmasken und Windschutzbrillen zusätzlich helfen.
So ausgestattet, kann man an den meisten Wintertagen durchaus aufs Bike steigen. Weil Ausnahmetage die Regel bestätigen: Bei Temperaturen ab –10 Grad sollte man sich die Frage stellen, ob das Training im Freien noch sinnvoll ist, spätestens bei –20 Grad rät Marc Podesta dazu, auf Outdoorsport zu verzichten, da die Differenz zur Atemtemperatur den Körper zu stark beansprucht. Auch den Windchill-Effekt gilt es einzuberechnen, rät Florian Ehlert.
Sport-Biker vs. Pendler
Winter-Bike-Bekleidung gibt es sowohl für den spezifischen Sporteinsatz wie auch das tägliche Pendeln – und zwischen beiden sind die Anforderungen, abgesehen von unterschiedlicher Optik, etwas unterschiedlich. Für Pendler ist die Sichtbarkeit von großer Bedeutung, da sie auch oft morgens oder abends im Straßenverkehr unterwegs sind. „Farben wie Neon-Gelb und reflektierende Applikationen sind da besonders wichtig“, erklärt Podesta. Handschuhe für Sportler sollten weniger dick sein, um das Griffgefühl zu bewahren, Pendler benötigen eher dick wattierte und wasserdichte Handschuhe, die auch im Regen und bei starkem Wind den Alltag im Sattel komfortabel gestalten.
Unabhängig davon, ob man sportlich oder als Pendler unterwegs ist, sollte Winterbekleidung am Bike vor allem trocken und warm halten – nicht zu frieren, ist neben der Komfortfrage schließlich auch ein Sicherheitsfaktor. Mit dem intelligenten Zwiebel-Look und durchdachten Pieces ist man auch für den Winter gerüstet.