Von der Sitzposition über die Lenkerhaltung bis zur Trittfrequenz stellen sich Rennrad-Neulingen so einige Fragen, die der folgende Überblick klären soll. Zudem erleichtern wir den Ein- bzw. Umstieg auf die Asphaltflitzer mit Tipps zur Fahrtechnik und Zeichensprache.
Die 9 wichtigsten Tipps für Rennrad-Ein- und Umsteiger / Bild: BMC
1. DAS RICHTIGE RAD
Obwohl das ohnehin für jeden Radsportler klar sein sollte, wollen wir hier nochmals explizit drauf hinweisen: Damit beim Ein- oder Umstieg auf ein Rennrad der Spaßfaktor nicht von vornherein eingebremst wird, muss natürlich die „Rennmaschine" körpergerecht angemessen sein. Klar: Für eine erste Testfahrt tut's auch das Rad von einem Kollegen – vorausgesetzt, die Körpergröße ist halbwegs die gleiche.
Die 9 wichtigsten Tipps für Rennrad-Ein- und Umsteiger / Bild: Castelli
2. HERANTASTEN AN DIE GESCHWINDIGKEIT
Wie schon gesagt: Der tiefe Lenker, die schmalen Reifen, die ungewohnte Haltung – das alles sind Faktoren, an die man sich auch als Mountainbiker erst gewöhnen muss. Darum: Lass dich nicht gleich zu hohem Tempo verleiten, weil der Renner so viel Speed macht, sondern geh' es gemütlich an. Behalte den Verkehr im Auge, fahr vorausschauend, achte auf die Straße und etwaige Problemstellen – auch im Sommer kann es glatt und rutschig sein. Und rechne immer mit Fehlern der anderen Verkehrsteilnehmer ...
Die 9 wichtigsten Tipps für Rennrad-Ein- und Umsteiger / Bild: Focus
3. DIE LENKERHALTUNG
Probiere ganz bewusst die verschiedenen Positionen am Lenker aus – also am Unterlenker, am Oberlenker, an den Bremsgriffen, damit du dich an das Handling in den verschiedenen Positionen gewöhnst. Das gilt vor allem auch für den Wechsel in der Bremsgriff-Haltung von der sitzenden Position in den Wiegetritt. Auch interessant: Die 3 größten Sünden beim Rennrad-Training.
Die 9 wichtigsten Tipps für Rennrad-Ein- und Umsteiger / Bild: Simplon
4. DIE SITZPOSITION
Für Rennradler lohnt es sich, an einer aerodynamischen Haltung zu feilen, um Energie zu sparen. Um windschnittig auf dem Rennrad zu sitzen, sollte der Oberkörper möglichst flach nach vorne, die Ellenbogen und die Knie leicht nach innen geneigt sein. Je größer die Sattelüberhöhung und je länger der Rahmen, umso aerodynamischer ist die Sitzposition.
Die 9 wichtigsten Tipps für Rennrad-Ein- und Umsteiger / Bild: BMC
5. DIE TRITTFREQUENZ
Im Sitzen liegt die ideale Frequenz als guter Richtwert bei 80 bis 90. Das geht natürlich nur mit entsprechend leichten Gängen. Und das ist ein Hauptfehler der Einsteiger: Viele fahren mit zu schweren Gängen, wodurch die Muskulatur deutlich schneller ermüdet. Im Wiegetritt sollte die Frequenz in etwa bei 70 Umdrehungen pro Minute liegen.
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6. RICHTIG SCHALTEN
Mal untertourig, mal übertourig: „Schaltmuffel" haben es am Rennrad schwer, denn sie vergeuden unnötig Energie – und sie nerven speziell in der Gruppe die anderen. Wenn du aus dir und deinem Renner das bestmögliche herausholen willst, dann musst du auch vorausschauend schalten. Am Beispiel Berg: Schalte rechtzeitig zurück und achte darauf, dass deine Trittfrequenz nicht unter 75 Umdrehungen pro Minute fällt.
Die 9 wichtigsten Tipps für Rennrad-Ein- und Umsteiger / Bild: Simplon
7. RICHTIG KURVEN FAHREN
Auch hier gilt der Tipp „langsam angehen“. Erhöhe schrittweise dein Tempo, mit dem du die Kurven durchfährst und du wirst merken, dass mit jeder Kurve dein Vertrauen in die Haftung der Reifen steigt und du dich bald weiter in die Kurve legen kannst, als du geglaubt hast. Klar ist aber auch: Vor der Kurveneinfahrt wird nicht nur auf das richtige Tempo heruntergebremst, sondern auch vorausschauend gecheckt, ob die Kurve durch Splitt, Nässe oder eine Fahrbahnmarkierung zur Rutschpartie werden könnte.
Die 9 wichtigsten Tipps für Rennrad-Ein- und Umsteiger / Bild: Markus Zahradnik / Klopeiner See / Südkärnten
8. NUR ZUR SICHERHEIT
Obwohl auch das klar sein sollte: Vermeide in jedem Fall, direkt in der Kurve zu bremsen; und es wird auch nicht getreten, damit nicht das Pedal am Boden aufschlägt und dich aushebelt. Bei plötzlich auftretender Rutschgefahr: Keine Panik, nicht verkrampfen, nicht zu stark bremsen und möglichst nicht lenken.
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9. FAHREN IN DER GRUPPE
In einem Pulk dahinzurollen, sich im Windschatten der anderen auch einmal ausrasten zu können – das ist einer der großen Reize, die das Rennradeln ausmachen. Aber abgesehen davon, dass es eine homogene Gruppe sein soll – jeder Neuling muss auch die Zeichensprache der Rennradler beherrschen:
- Hand heben = Achtung!
- Handzeichen über dem Kopf (nach rechts oder links) = Achtung, Richtungswechsel!
- Gestreckter Finger am Rücken Richtung Boden = Achtung, kleineres Hindernis (Ast, Stein etc.) auf der Strecke!
- Ausgestreckte Handfläche am Rücken Richtung Boden = Achtung, großflächiges Hindernis (Schlagloch etc.)!
- Zeigefinger hinterm Rücken schwenken = Achtung, waagrechtes Hindernis (Eisenbahnschiene, großer Ast etc.)!