Ungesunde Angewohnheiten abzulegen ist nicht immer einfach. Verhaltensweisen, die kurzfristig deine Fitness - sprich deine Leistungsfähigkeit - verschlechtern, wirken sich langfristig negativ auf deine Gesundheit aus. Die folgenden 9 Gesundheits-Fallen kennt vermutlich jede/r aus dem Alltag. Wir wollen sie dir noch einmal bewusst vor Augen führen - denn diese Fallen gekonnt zu vermeiden, ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Power und Wohlbefinden!
1. Mahlzeiten auslassen
Wer glaubt, mit dem Auslassen von Mahlzeiten einen guten Weg zum schnellen Gewichtsverlust gefunden zu haben, irrt. Meist wird durch ein solches Essverhalten gar das Gegenteil bewirkt.
Fakt ist: Gibt man dem Körper nicht, was er benötigt bzw. gewohnt ist, schaltet der Stoffwechsel bald in den "Energiespar-Modus" um. Das bedeutet, dass unser Körper Kalorien spart und möglichst effizient "verbrennt" - was wiederum zu einer geringeren Leistungsfähigkeit führt. Gibt man dann doch dem starken Hungergefühl nach, tendiert man dazu, viel mehr zu essen, als man es sonst täte.
Alternativen: Als Strategie gegen unregelmäßiges und unkontrolliertes Essen eignet sich das Vorbereiten von gesunden und ausgewogenen Snacks, die über den Tag verteilt frisch aus dem Kühlschrank geholt werden. Auch wenn das zunächst lästig klingt, verleiht eine selbst zubereitete Speise ein größeres Sättigungs- bzw. Zufriedenheitsgefühl als Fast Food oder Fertiggerichte.
2. Nahrungsergänzungsmittel als Allheilmittel
Der Sinn von Nahrungsergänzungsmitteln oder Supplementen wird von vielen Hobbysportlern missverstanden. Supplemente sollen, wie ihr Name schon verrät, deine Nahrung ergänzen und ersetzen nicht gesunde Ernährung und Sport!
Fakt ist: Wird bei einer Person, die sich bereits gesund ernährt und Sport betreibt, von ärztlicher Seite ein Mangel festgestellt, empfiehlt es sich entsprechend zu ergänzen. Wundermittel gibt es nicht - zumindest nicht legal. Prinzipiell sollte man die Wirkung von Vitaminen und Sport-Supplementen nicht überschätzen, da der entsprechende Wirkstoff nicht immer zu 100 % aufgenommen oder verwertet werden kann.
Alternative: Gesund ernähren - sorry, daran führt langfristig kein Weg vorbei. Nahrungsergänzungsmittel sind für Wettkampfsportler das i-Tüpfelchen und geben einen zusätzlichen Kick, wenn grundlegende (Ernährungs-) Hausaufgaben absolviert wurden.
3. Zuviel Süßes
Klingt banal - ist es auch. Abgesehen davon, dass ein Zuviel an Zucker eine der Hauptursachen für ungewünschte Fettpölsterchen ist, wirken sich starke Schwankungen des Blutzuckerspiegels negativ auf Stoffwechsel und Leistungsfähigkeit aus.
Fakt ist: Ein Großteil der im Supermarkt erhältlichen Süßigkeiten enthalten zu viel (Einfach-) Zucker, zu viel Salz und chemische Bestandteile, die der menschliche Körper nicht braucht bzw. ihm sogar schaden.
Alternativen: Wer auf Schokolade nicht verzichten kann, greift am besten zur dunklen Variante (ab einem Kakao-Anteil von 70 %). Auch Obst ist mit seinem natürlichen Zucker eine gute Alternative zu Keksen und Kuchen - aber Achtung: Auch hier sollte man auf das richtige Maß setzen. Auch Zimt dient als toller Zuckerersatz (zum Beispiel im selbstgemachten Frühstücksmüsli).
4. Unbewusstes Snacken
Nicht nur abends vor dem Fernsehapparat, auch im Büro haben es sich viele Menschen zur Angewohnheit gemacht, "nur so nebenbei" zu essen. Das Problem daran: Man isst mehr, als man es mit bewusstem Geist tun würde.
Fakt ist: Steht eine große Schale Kartoffelchips am Tisch, wird man meist dazu verführt, die Schale leer zu essen. Sei dir bewusst: Auch kleine Portionen erfüllen ihren Zweck!
Alternativen: Als Snack für zwischendurch oder abends auf der Couch eignen sich Karotten-, Apfelspalten oder Studentenfutter genauso gut wie salzige Knabbersnacks mit einer Fülle an Geschmacksverstärkern. Ein weiterer Tipp, der eher nicht für den Berufsalltag geeignet ist, ist das Zähneputzen, nach jeder (Zwischen-) Mahlzeit. Auf diese Weise wird man nicht dazu verführt, unmittelbar nach der Mahlzeit unbewusst weiter zu snacken.
5. Zu wenig Schlaf
Wer fleißig trainiert und sich vernünftig ernährt, macht bereits alles richtig, wenn es um die Steigerung bzw. Erhaltung der persönlichen Fitness geht? Falsch! Schlafmangel ist neben der falschen Ernährung eine der Hauptursachen für unzulängliche Regeneration.
Fakt: Während wir schlafen, schüttet der Körper Hormone aus, die uns im wahrsten Sinne des Wortes wachsen lassen. Somatropin oder HGH (human growth hormone), welches ein gesunder Körper während des Schlafs von selbst ausschüttet, ist mitverantwortlich für Muskelwachstum. Aus diesem Grund wird HGH unter anderem im Bodybuilding missbräuchlich verwendet.
Alternativen: Gibt es nicht! Wer das beste aus sich und seinem Training herausholen möchte, muss lernen einen geregelten Schlafrythmus einzuhalten. Wie viel Stunden Schlaf man benötigt, ist individuell sehr unterschiedlich - allgemein wird von rund 8 Stunden Schlaf als Optimum ausgegangen.
6. Limonade statt Wasser
Gerade in jungen Jahren trinken Kinder lieber süße Limonaden und Säfte als Wasser. Behalten dies Eltern nicht im Auge, kann dies zur ungesunden Gewohnheit werden.
Fakt ist: Wer seine Flüßigkeitszufuhr ausschließlich mit Limonaden und Fruchtsäften bestreitet, nimmt mit jedem Schluck Zucker zu sich, der verbrannt werden möchte. Der Zuckergehalt von natürlichen Fruchtsäften wird dabei meistens unterschätzt - auch wenn kein Zucker künstlich zugesetzt wurde, hat übertriebener Konsum einen negativen Effekt auf die Gesundheit.
Alternativen: Wer gerne "etwas schmeckt" beim Trinken, sollte auf Zitronen-Wasser oder (kalten) Tee umsteigen. Für die meisten Menschen ist das Trinken reine Gewohnheitssache - am besten einen Wasserkrug am Arbeitsplatz bereitstellen.
Ausreichend Wasser zu trinken bringt viele gesundheitliche Vorteile mit sich. Wer abnehmen will, senkt mit ausreichender Wasser-Zufuhr seine Körpertemperatur. Beim Ausgleichsprozess verbrennt der Körper wiederum Kalorien.
7. Das Training schleifen lassen
Sportler kennen den Spruch: "Das einzig schlechte Training ist das, das man auslässt." Sofern es die Gesundheit zulässt, sollten Trainingseinheiten möglichst regelmäßig und ohne große Abstände erfolgen.
Fakt ist: Wer nicht regelmäßig trainiert, wird sich kaum über Fortschritte freuen können. Das bedeutet, dass man quasi bei jeder Einheit "Anfänger" ist, und im schlimmsten Fall jedes Mal aufs Neue tagelang über Muskelkater klagen muss.
Alternativen: Schnapp dir einen Trainingspartner und vereinbare fixe Termine fürs Training. Wer sich (realistische) Ziele setzt oder mit seinem Trainingspartner in freundschaftlichen Wettstreit tritt, wird schon aus eigenem Ehrgeiz Einheiten nicht unnötig entfallen lassen. Treten die ersten positiven Effekte auf, verschafft das deiner Motivation weiter Aufwind.
Wer keine Lust hat, in seiner Freizeit Sport zu treiben, verbindet am besten das Nützliche mit dem Notwendigen. Soll heißen: Mit dem Fahrrad anstatt dem Auto zur Arbeit, Treppen statt Aufzug, etc.
8. Süßes ohne Kalorien
Viele Light- und Diät-Produkte (z. B. Limonaden) enthalten künstliche Süßstoffe wie Aspartam. Der scheinbare Vorteil: kein Zucker, keine Kalorien. Wissenschaftler streiten heiß über die Effekte von künstlichen Süßstoffen. So wurde in einigen Studien ein Zusammenhang zwischen Aspartam-Konsum und Krebs-Erkrankungen festgestellt.
Fakt ist: Zu viel Süßstoff kann zu ungewollter Gewichtszunahme führen, da er das Gehirn "austrickst" und die Lust auf Süßes weiter vergrößern kann. Kontroverse Studien wollen gar herausgefunden haben, dass künstlicher Süßstoff wie auch Zucker erheblichen Einfluss auf die Insulin-Produktion des Körpers hat.
Alternativen: Lieber sparsam und natürlich süßen! Mit Stevia aber auch Naturhonig (sparsam eingesetzt) können künstliche Süßstoffe gut vermieden werden.
9. Zu viel Junkfood
Wenn es schnell gehen muss, greifen viele Menschen im Arbeitsalltag auf Fertiggerichte, Burger und Co. zurück. Diese enthalten viele Stoffe, die zwar der Haltbarkeit und dem (künstlichen) Geschmack dienen, für den Körper aber schädlich sind.
Fakt ist: Pommes und Cola machen nicht lange satt und geben nicht, was er braucht, um optimal leistungsfähig zu sein. Wer sich Zeit nimmt und gegebenenfalls etwas mehr für sein Mittagessen bezahlt, ist länger satt und neigt seltener zu Heißhunger-Attacken.
Alternative:Stress beim Essen sollte (so gut es geht) vermieden werden. Merke: "Schnell" bedeutet eben nicht unbedingt "lang anhaltend".