Noch heute leiden Kampfsportarten teils unter einem bösartigen Schläger-Image, auch wenn Vorurteile langsam zurückgehen. Fakt ist: Kampfsport fordert und fördert Beweglichkeit, Koordination, funktionelle Kraft und Ausdauer gleichermaßen - egal ob bei Frau oder Mann. Eines sei hier ganz klar festgehalten: Vollkontakt (-Sparring) ist (gerade im Training) niemals Pflicht! Soll heißen: Spielerische Leichtkontakt-Varianten sind ideal zum Auspowern und minimieren das Verletzungsrisiko (welches im Vergleich zu Sportarten wie Fußball oder Tennis ohnehin sehr gering ausfällt). Trau dich und entdecke deine innere Kriegerin ...
Die 5 besten Kampfsportarten für Frauen / Bild: iStock / Daniel Galletti
1. (BRAZILIAN) JIU JITSU oder JUJUTSU
Frei aus dem Japanischen übersetzt bedeutet Jujutsu soviel wie "die Kunst des Nachgebens". Ursprünglich von den Samurai als waffenlose Form der Selbstverteidigung entwickelt, gibt es heute verschiedene (Wettkampf-) Formen dieses Sports (Brazilian Jiu Juitsu, Grappling, etc.). Allen gemein ist das Ziel, den Gegner durch Aufgabegriffe wie Armhebel und Würgegriffe kampfunfähig zu machen.
Das besondere an dieser Form des Kampfsports: Körperliche Kraft hilft zwar, ist aber nicht unbedingt erforderlich, denn beim Bodenkampf relativiert die richtige Technik schnell die physische Kraft des Gegners (Stichwort Hebelwirkung).
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2. JUDO
Das Bein stellen, werfen und geworfen werden - Judo hat viel mehr zu bieten als das. Wie auch beim Jiu Jitsu geht es bei dieser japanischen Form des Ringkampfes darum, den Gegner bzw. die Gegnerin zu kontrollieren - auch mithilfe von Hebelgriffen et cetera. Neben einem sicheren Griff verschafft das Judo-Training ein herausragendes Balance-Gefühl und auch der Fitness-Faktor ist nicht zu unterschätzen - selbst wenn man zu Beginn eine gewisse Zeit am Rücken liegend verbringen wird.
In vielen Judo-Schulen kommen auch Philosophie und traditionelle Formen (im Kata) nicht zu kurz. Wie auch bei anderen Kampfkünsten, geht es vielen Judokas darum, sich nicht bloß körperlich sondern auch geistig zu entwickeln. Wer allerdings Probleme mit engem Körperkontakt hat, sollte eher einen Blick auf die folgende Kampfkunst richten ...
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3. KENDO
In der heutigen Form wird Kendo in Japan bereits seit dem 19. Jahrhundert praktiziert, und gehört dort neben Baseball und Sumo-Ringen zu den beliebtesten Sportarten überhaupt.
Die martialisch anmutende Ausrüstung dient bei diesem "Schwertkampf" nicht etwa zur Abschreckung des Gegenübers sondern als Schutzmaßnahme. Gekämpft wird im Training mit Übungsschwertern aus Bambus - mit wildem "Gedresche" hat das Ganze also nichts zu tun. Wie bei den meisten traditionellen Kampfformen, folgt man beim Kendo strengen Verhaltensregeln, um die Sicherheit und Weiterentwicklung aller Beteiligten zu garantieren.
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4. KARATE, TAEKWONDO und KICKBOXEN
Schon klar: Puristen werden dir auf Anhieb erklären können, dass zwischen diesen Sportarten massive Unterschiede bestehen - womit sie auch rechthaben. Was diese Stile auf den ersten Blick verbindet, ist das Kämpfen mit Fäusten und Füßen. Doch auch Koordination, Flexibilität sowie ein nicht zu vernachlässigendes Maß an Selbstbeherrschung sind Voraussetzungen für diese Kampfstile. Gerade beim Karate gibt es traditionell unterschiedliche Ansätze, bei denen Wettkampf nicht immer Teil der Philosophie zu sein hat.
Während beim koreanischen Taekwondo und dem japanischen Karate vor allem Beintechniken und traditionelle Formen ihren Platz finden. Entwickelte sich in den 70er Jahren des vergangen Jahrhunderts aus dem Wettkampf- oder Allstyle-Karate schließlich das Kickboxen. Beim "klassischen" Kickboxen liegt die Trefferfläche (wie beim Boxen) überhalb der Gürtelline. D. h., dass Tritte gegen die Beine (sogenannte Low Kicks) nicht erlaubt sind.
Wer es gerne härter mag, und auch auf Low Kicks, Knie- und Ellbogen-Schläge nicht verzichten möchte, ist beim Thaiboxen (tailänd. = Muay Thai) bestens aufgehoben. Wie alltagstauglich Thaiboxen ist, kommt auf das persönliche Schmerzempfinden an. Der philosophische Aspekt steht dabei - im Gegensatz zu den meisten japanischen Kampfkünsten - eher im Hintergrund.
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5. BOXEN
Fitness-Boxen erlebte in den vergangenen Jahren einen massiven Hype, und half vielen Abnehmwilligen dabei, Kalorien und gleichzeitig Stress "wegzuschlagen". Unser Tipp: Probier es doch einmal beim "richtigen Boxen". Nicht nur, dass das Sparring mit einer ebenbürtigen Gegnerin ungleich mehr Spaß macht, als bloß auf einen Sandsack einzudreschen - auch deine Technik, die bei der Fitness-Variante alles andere als die oberste Priorität ist, wird im passenden Verein gemeinsam mit deinem Selbstvertrauen aufgebaut.
Neben der wichtigen Hand-Augen-Koordination lernt man beim Boxen u. a. durch den Einsatz der korrekten Beinarbeit, seine Kraft konzentriert einzusetzen. Diese Kraft muss nicht zwangsweise an der Gegnerin ausgelassen werden - auch zum klassischen Boxen gehört das Training am Sandsack. Beim Trainingskampf (Sparring) machen sich die Kontrahenten im Vorhinein aus, wie fest man zuschlagen (oder eher wie fest man getroffen werden) möchte.