Der Sommer ist die Hochsaison der Sportbrillen. Doch was sollen Sportbrillen eigentlich alles können? Braucht es für jede Aktivität ein eigenes Modell? Worauf man beim Kauf einer Brille achten sollte und womit man im Trend liegt.

Lara Wulz
Lara Wulz

Eine gute Sportbrille ist im Sommer beinahe genauso unverzichtbar wie die richtige Funktionswäsche oder Sonnencreme. Und das ist keineswegs übertrieben. Gerade beim Sport ist man im Sommer zu einem Großteil der Zeit einer intensiven Sonnen­einstrahlung ausgesetzt, was das Tragen einer Sonnenbrille aus mehreren Gründen unverzichtbar macht. „Die UV-Strahlen der Sonne können bis zur Netzhaut vordringen und in schlimmen Fällen die Makula schädigen, sie kann Reizungen und Entzündungen der Horn- und Bindehaut verursachen und die Augenlinse trüben oder sogar grauen Star verursachen“, weiß Experte Markus Mayr von Julbo. Außerdem trägt das Tragen eine Sonnenbrille auch zur Leistungsfähigkeit beim Sport bei, ergänzt Jenny Sternemann von Athletes Eyewear: „Neben UV-Schutz ist es ebenso wichtig, gut geschützt zu sein und seine Augen leistungsfähig zu halten. Je besser das Glas, desto entspannter das Auge und desto länger ist man auch maximal konzentriert beim Sport.“  Sportbrillen zu tragen ist also nicht nur gesund, sondern auch leistungsfördernd.

Doch woran soll man sich orientieren, wenn es darum geht, eine okulare Allzweckwaffe für den Outdooreinsatz auszusuchen? Wenn man sich heutzutage Produktbeschreibungen durchliest, muss man schon beinahe Brillenprofi sein, um zu verstehen, worauf es ankommt und was man gerade in Händen hält. Denn Brillen sollen nicht nur viel können – sie können mittlerweile auch richtig viel und gerade da wird es aber schwierig für den Laien, den Durchblick zu bewahren. 

Guter Rat ist unbezahlbar
Markus Mayr weiß: „Beim Kauf einer guten Sportsonnenbrille sind vor allem folgende Dinge zu berücksichtigen: Passform und guter Sitz. Die Brille darf nicht rutschen oder drücken und sollte auch unter dem Helm getragen werden können. Gut sind flexibel einstellbare Bügel und Nasenpads, wie sie beispielsweise alle guten Sonnenbrillen von Julbo haben. Außerdem sollte die Brille möglichst leicht und gut belüftet sein. Ganz wichtig ist ein 100%iger Schutz vor UV-Strahlung. Diesen erkennt man am UV-400- und CE-Zeichen.“ 

Neben diesen grundlegenden Dingen, die man beim Aussuchen  einer Brille beachten sollte, gibt es dann natürlich noch einiges mehr. Viele Brillen verfügen über Technologien, die weit über den UV-Schutz hinausgehen. Bei Athlethes Eyewear beispielsweise sind Sportbrillen für verschiedene Situationen gewappnet, erklärt Expertin Sternemann, „sei es mittels Anti-Fog-Technologie gegen das Beschlagen oder durch eine Rück­flächen-­Entspiegelung, welche die Sonnenstrahlen bricht und so 100 % blendfreies Erlebnis garantiert.“
 
Wer eine Brille kauft, soll sich auch im Klaren darüber sein, wo sie zum Einsatz kommen soll. „Entscheidend sind die Sportarten, die geografische Region und die Wetterbedingungen, bei denen der Sport ausgeübt werden soll“, weiß der Julbo-Experte. Außerdem sind die richtigen Gläser ein Game­changer. Hier gibt es von selbsttönenden Allzweckwaffen über polarisierende Wasserbändiger bis hin zu unterschiedlichen farbigen Beschichtungen, angepasst an die Wetterverhältnisse und Umgebung, alles, was das Sportlerherz begehrt. Weiß man also, wo die Brille zum Einsatz kommen soll, ist man schon einen großen Schritt weiter.

Bigger is better – ein unübersehbarer Trend
Neben all den Funktionen und technischen Spielereien darf man aber auch das Offensichtlichste nicht vergessen: die Optik. Denn auch hier hat sich in den letzten Jahren einiges getan. „Alles ist erlaubt“, wissen die Profis von Athlethes Eyewear – und es stimmt. Die für eine einzelne Sportart typischen Modelle findet man kaum noch. Nicht zu übersehen ist eher die Entwicklung zu großen Gläsern: „Dieser Trend hat nicht nur modische Aspekte, sondern dient auch der Sicherheit. Das große Sichtfeld dieser Scheiben bietet viel Schutz, beispielsweise auch in der gebückten Haltung auf dem Rad.“ 

Bleibt man gleich in der Bike Welt, sieht man neben der Dominanz der großen Gläser – und das nicht mehr nur im Straßenradsport, sondern auch beim Gravel- oder Mountainbiken – auch funktionale Trends. „Generell erkennen auch immer mehr Sportler den Vorteil von selbsttönenden Scheiben. Nach wie vor gefragt sind verspiegelte Sonnenbrillen. Wichtig ist im Sportbereich aber immer ein guter Mix aus sinnvollen Funktionen und angesagtem Look“, beschreibt Markus Mayr. 

Weniger Trend und mehr Innovation ist auch die wachsende Nachfrage nach Sportbrillen mit Sehkorrektur. Was viele nicht wissen, ist, dass sich auch hier in den letzten Jahren sehr viel getan hat: „Hier ist heute viel mehr möglich als früher, so können zum Beispiel auch Gleitsichtgläser angefertigt werden. Bei großen Sportbrillen mit einer Scheibe wird dabei nicht die ganze Scheibe, sondern nur das notwenige Sichtfeld in der Sehstärke korrigiert.“ Es gibt also einiges zu beachten, wenn man in puncto  Alleskönnerin im Sportbrillenbereich den Durchblick behalten will. Mit den Tipps der Experten sollte das jetzt aber jedenfalls gelingen.