Pistenorientierte Allmountain-Ski carven präzise über hart gefrorene Pisten, meistern aber auch Neuschnee am Pistenrand und schwierige Nach­mittags-Buckelpisten mit Bravour. 

"Der pistenorientierte Allmountain-Ski“, eröffnet Völkls Stefan Bieringer begeistert, „ist buchstäblich ein Ski für alles, was ein Berg hergibt. Ob es nun die frisch präparierte Piste am Morgen oder der Sulz am Nachmittag, der vereiste Steilhang oder ein Abstecher in den Tiefschnee ist, der Allmountain-Ski meistert das alles.“ Kurzum: Pistenorientierte Allmountain-Ski sind die Eier legenden Wollmilchsäue für alles, was ein Skitag zu bieten hat. Tobias Biechl vom Hersteller Rossignol bezeichnet die Klasse daher auch als All-in-one-Paket für Skifahrer, die den ganzen Tag ungeachtet der Bedingungen Spaß auf der Piste haben wollen. Ein Paket, das Dynamik, Effizienz und Komfort vereint.

Multitools
Je nach Hersteller finden sich Ski mit Mittelbreiten von 72 bis 84 mm im Segment der pistenorientierten Allmountain-Modelle wieder. Die Taillierungsradien legt Biechl um die 14 bis 16 Meter. Die größeren Mittelbreiten gegenüber den Race­carvern in Kombination mit fortschrittlichen Konstruktionsweisen vermitteln Spaß bei Neuschnee, Kunstschnee, nachmittäglich zusammengeschobener Buckelpiste oder sulzigem Frühjahrsschnee, ohne dabei (zu viel) an Kraft und Dynamik auf harten Pisten einzubüßen. Völkl setzt dazu etwa auf spezielle Tip-to-Tail-Rocker mit 3D-Radius-Seitenzug, der sich an den hauseigenen Freeride-Modellen orientiert, der Aufbau der Ski entspricht hingegen den Race-Modellen. Und auch bei Rossignol versucht man, wie es Bichl ausdrückt, „aus dem technologischen Destillat von Racing und Freeride das perfekte Allmountain-Produkt zu erhalten.“ Die Sidecuts und Abstimmungen der Allmountain-Ski versprechen jedenfalls auch viel Freude an einem Powdertag.

Skiwahl
Wer sich von den Allroundern angesprochen fühlt, sollte sich vor dem Kauf dennoch ein paar Gedanken zum Modell machen. „Zu welcher Jahreszeit fahre ich bevorzugt Ski, zu welchen Uhrzeiten bewege ich mich auf der Piste, wie steht es mit meiner Skitechnik und wie oft fahre ich wirklich ins Gelände?“, gibt Stefan Bieringer als Gedanken mit auf den Weg. Wer mit viel Neuschnee oder oftmals sehr weichen Bedingungen rechnet, der greift eher zum breiteren Modell. Wer selten im Gelände anzutreffen ist, kommt mit schmäleren Varianten aus. Und Gelegenheitsfahrer erleben vielleicht mit weniger sportlichen, dafür fehlerverzeihenden Modellen am Ende des Tages mehr Fahrspaß.

Entscheidend, so Tobias Biechl, sei die Balance zwischen der Energie, die auf den Ski wirkt (bestimmt durch Gewicht, Eigenkönnen und Kraft), und dem Flex (der Spannung, Härte) der Produkte. Bei der Länge gilt es zwischen Auftrieb und Agilität abzuwägen. Mehr Fläche, so Biechl, bedeutet mehr Auftrieb und gleichzeitig mehr Stabilität, jedoch etwas mehr Drehwiderstand – also geringere Wendigkeit. Bieringers Allmountain-Faustregel: Je besser man Ski fährt und je öfter es in den Tiefschnee gehen soll, desto länger sollte man den Ski wählen.