Die Etappe 31 beginnt im Dorf Dobrovo, dem Zentrum der hügeligen Region Brda, berühmt für den größten Weinkeller Sloweniens und ein anmutiges Renaissance-Schloss. Die Route führt weiter zum mittelalterlichen Dorf Šmartno, durch die Dörfer Kozana und Medana und schließlich bis hin zur italienischen Grenze. Durch die Weinberge des Collio erreicht man Cormòns, das ökonomische und kulturelle Zentrum dieser fruchtbaren Weinbauregion.
Die zauberhafte, traditionsreiche und fruchtbare Region der Brda befindet sich im Schnittpunkt von drei Kulturkreisen, dem slawischen, romanischen und germanischen. Die Einheimischen („Brike" die Frauen und „Brici" die Männer) zeichnen sich durch ihre Gastfreundlichkeit aus. Mit ihren önologischen und gastronomischen Köstlichkeiten steht die Brda viel berühmteren und stärker frequentierten Tourismusregionen wie der Toskana und Provence um nichts nach. Schon seit langer Zeit werden hier verschiedene alte Weinsorten kultiviert. Seit kurzem aber spielen autochthone und alte Sorten wie die Ribolla eine immer wichtigere Rolle. Lage, Boden und Klima dieser Region ließen den lokalen Weinbau und die Kunst des Kelterns zur Perfektion reifen.
Das gesamte Gebiet nördlich der Orte Cormons, Capriva und Mossa bis vor die Tore von Görz hat insbesondere als traditionelles Weinbaugebiet Bekanntheit erlangt. Der Collio war ursprünglich ein vor allem mit Eichen bestandenes Hügelland. Doch sein Landschaftsbild hat sich stark verändert: Während der Wald auf die Nordhänge zurückgedrängt wurde, erstrecken sich auf den Südhängen weitläufige, in Terrassen angelegte Weingärten. Die Abfolge von Wald und für den Weinbau fruchtbar aufbereiteten Flächen schafft zusammen mit vereinzelten Kirschbäumen reizvolle Kontraste. Die hier typischen sandig-mergeligen Böden (Flysch) sind infolge der Rodungen nicht sehr stabil, vor allem starke Regengüsse können ihnen zusetzen. Ihr empfindliches Gleichgewicht bedarf daher ständiger Pflege.
WEGBESCHREIBUNG
Beginnend beim Schloss Dobrovo führt uns diese Etappe nach Drnovek, vorbei am Weinkeller Goriška Brda, und dann rechts in das Rekatal. Vor uns rechts in der Ferne liegt die Ortschaft Vedrijan. Wir biegen nach rechts in das Tal der Imenjščica ein. Nach Überquerung des Flusses geht es auf der alten Straße steil bergauf und nach einem kurzen Anstieg erreicht man das Dorf Imenje. Am Ende des Dorfes gelangen wir in Nähe einer kleinen Kapelle zu einer Kreuzung, hier geht es links zum Aussichtsturm (23 m) auf dem Mejnik (321 m). Bei klarem Wetter bietet sich uns ein wunderbarer Panoramablick. Dieselbe alte Straße führt uns zurück nach Imenje, dann geht es nach links zum befestigten mittelalterlichen Ort Šmartno mit seinen sieben Verteidigungstürmen. Im Ort wurden die wesentlichen baulichen Grundzüge aus dem 15. und 16. Jahrhundert bewahrt, mit ‚gase' (engen Gassen), ‚ganki' (Holzbalkonen), ‚žbatafurji' (‚spahnjenice' bzw. angebaute Küchen) und bemalten Elementen unter den ausladenden Dächern. Der Ort verdankt seinen Namen der von Weitem sichtbaren, massiven Barockkirche des Hlg. Martin.
Danach wandern wir über die Straße Gonjače-Dobrovo bergab in Richtung Kozana. Auf der Straße nach Kozana treffen wir in Travnik ein. Wir erreichen den Ort sehr schnell und können eine verdiente Pause unter den Kastanienbäumen in der Ortsmitte einlegen. Weiter geht es in das Tal des Flusses Končnar. Auf der anderen Seite des Tals liegt Biljana, einer der größten Orte in der Goriška Brda. Die Hügelketten säumen Weingärten, Kirschgärten und einige große Olivenhaine mit der typisch graugrünen Farbe. Vor dem Winter 1928/29 gab es hier noch viel mehr Olivenbäume, aber in diesem strengen Winter fielen die meisten von ihnen dem grausamen Frost zum Opfer und danach wurden keine neuen Olivenbäume mehr gepflanzt. Seit kurzem gibt es allerdings neue Pflanzinitiativen. Wir bleiben auf der linken Seite des Tals – umgeben von Weingärten – bis wir die Straße überqueren und Richtung Medana (185 m) aufsteigen, einem der bekanntesten Orte in der Goriška Brda. Der Grund, warum unsere Ahnen der Siedlung darunter den Namen ‚Breg' (Hügel) gaben, wird beim Aufstieg klar.
Keine Sorge, das ist der letzte Anstieg. Danach geht es längere Zeit bergab bis zum ehemaligen Grenzübergang Plešivo, und von dort weiter Richtung Krmin. Aber keine Eile, wir haben Zeit und genießen das letzte Mal die wunderschöne Aussicht auf die Region. Brda zur Linken, begrenzt durch den Sabotin, das Trnovska Plateau hinter uns und noch weiter entfernt Nanos. Vor uns liegt die Karstregion, etwas weiter weg der Golf von Triest und die Ebenen von Friaul rechter Hand. Bei klarem Himmel sieht man die Dolomiten und Karnischen Alpen in der Ferne. Vor dem letzten Teilstück der Strecke durch Brda empfiehlt sich eine Rast in einem der Gasthäuser von Medana oder Plešivo / Plessiva.
Vom italienisch-slowenischen Grenzübergang Plessiva folgen wir der SR409. Sobald die Straße eine Kurve macht, achten wir auf die Beschilderung zum Naturpark Plessiva. Über einen Güterweg durch die Weingärten gelangen wir zum Eingang des Parks und damit in den Wald von Plessiva. Wir nehmen den Pfad, der neben einem Häuschen (Besucherzentrum) bergan führt. Der Pfad quert einen breiten Güterweg und verläuft dann weiter bergauf. Wir folgen dem Saumpfad und halten uns an einer Weggabelung links, um weiter aufzusteigen und auf den Bergrücken zu gelangen. Weiter geht es auf dem Saumpfad, der nun, nur mehr leicht ansteigend, den Bergrücken entlang verläuft. Nach einem flachen Abschnitt verlassen wir den Bergrücken über einen Saumpfad, der in südlicher Richtung hinunter in die Ortschaften Novali und Montona führt. Weiter geht es auf der schmalen Asphaltstraße, die vom Ortsteil „La Subida" auf den Rücken des Monte Quarin führt (Wegmarkierung CAI 99). In der Nähe des Gipfels gibt es einen Parkplatz, der von Cormons mit dem Auto erreichbar ist. Bei klarem Wetter hat man von hier eine wunderschöne Aussicht. Um die Tour abzuschließen, müssen wir wieder zurück hinunter nach „La Subida" bzw. nach Cormons, wo die nächste Etappe beginnt.
Weitere Infos zu dieser und anderen Etappen des Alpe-Adria-Trails findest du unter www.alpe-adria-trail.com.
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