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Der Thule Glide 2 ist ein eigens für Läufer:innen konzipierter Jogging-Buggy, mit dem jeder Lauf für dich und dein Kind zum Genuss werden soll. Aber besteht der Buggy auch den Alltagstest? Unsere Testerin Viktoria Abraham aus Wien verrät es uns.
Mein Kleiner ist mittlerweile 13 Monate alt und ich laufe seit 10 Monaten wieder – so gut wie jedes Mal mit Kinderwagen.* Dabei habe ich schon einige unterschiedliche Modelle probiert: Zu Beginn war es noch sehr zaghaft mit einem Maxi Cosi Mura Plus 4 mit Babyschale, ein „normaler“ Stadtkinderwagen. Dann mit 6 Monaten haben wir auf den Thule Urban Glide 2 upgegradet, da wir den Kinderwagen hauptsächlich zum Laufen verwenden. Zusätzlich gibt es bei Oma einen Hauck Runner 2, der laut Beschreibung eigentlich nicht zum Laufen gemacht ist. Und seit ca. 3 Monaten laufe ich jetzt mit dem Thule Gilde 2.
* Anm. d. Red.: Alle Thule Jogging-Buggys sind flexibel und an wachsende Kinder anpassbar. Daher können sie bereits ab einem Alter von 6 Monaten bis zu 4 Jahren und einem Höchstgewicht von 22 kg pro Kind verwendet werden.
Der erste Eindruck
Zusammenbauen einfach, Vorderradeinstellen schwierig
Das Zusammenbauen des Kinderwagens ging flott und auch das Zubehör war schnell angebracht. Äußerlich sieht der Kinderwagen dem Thule Urban Glide 2 sehr ähnlich und wir waren sofort mit allem vertraut. Beim ersten Lauf allerdings war gleich deutlich, dass der Kinderwagen stark nach links zieht und somit nicht wirklich verwendbar ist. Nach einigen Versuchen und schlussendlicher Rücksprache mit Thule stellte sich heraus, dass es im Vorderrad eine Schraube gibt, die mit einem üblichen Schraubenzieher das Rad nach links bzw. rechts ausrichtet. Nach mehrfachem Testen, Nachschrauben, Testen, Nachschrauben war dann endlich die richtige Einstellung gefunden und es konnte richtig losgehen. (Tipp: Bei den ersten Läufen den Schraubenzieher mitnehmen.)
Handhabung
Höhenverstellbarer Griff, Drehgriffbremse, schnelles Umklappen der Liegefläche, sehr kompakt zusammenklappbar, ca. 30–60 sek/km schneller als mit Urban
Abgesehen vom ersten Einstellen des Vorderrades ist der Kinderwagen wirklich praktisch. Die Höhe des Griffes kann durch Drücken zweier Knöpfe sogar während des Laufs angepasst werden (z. B. wenn ich mich mit meinem Mann abwechsle). Die Drehgriffbremse ist beim Lauf über Brücken bzw. Radwegauf-/abfahrten praktisch. Und falls der Kinderwagen mal im Zug/Auto mitkommt, kann man die Räder durch Klicken abnehmen und ihn so kompakt falten, dass er sogar in die Überkopfgepäckfächer der ÖBB passt. Der einzige Nachteil ist die Länge durch das festgestellte Vorderrad. Dadurch passt der Kinderwagen nicht in unseren Aufzug. Die anderen Kinderwägen passen alle (knapp).
Der große Vorteil dafür: Bei gefühlt gleicher Anstrengung und gleichem Puls bin ich mit dem Thule Glide 2 ca. 30 bis 60 Sekunden pro km schneller als mit dem Thule Urban Glide 2.
Räder und Federung
Riesige Räder und gute Federung erlauben Lauf auf unbekannten Strecken
Das feststehende Vorderrad des Thule Glide 2 ist so groß wie die Hinterräder des Thule Urban Glide 2, die Hinterräder sind sogar noch größer. Das erlaubt einem, auch neue Strecken zu erkunden. Mit den nicht lauftauglichen Kinderwägen musste ich immer in die Prater Hauptallee spazieren und dann dort ganz behutsam laufen. Das ist zeitintensiv und wird auch schnell langweilig, wenn man immer dieselbe Strecke laufen muss. Da man sich mit den großen Rädern des Glide 2 keine Sorgen um sein Kind machen muss, kann man sofort zuhause starten und auf Entdeckungstour gehen. Außerdem kann man viele seiner „alten“ Laufstrecken verwenden (Achtung Treppen!). Auch im Urlaub und auf Reisen kann man laufen gehen, da man gut auf Schotter- und Feldwegen fahren kann und auch Gehsteinkanten relativ gut gemeistert werden können. Ebene Asphaltstraßen sind allerdings natürlich trotzdem das angenehmste für alle Beteiligten.
Der Thule Glide 2 ist ein Kinderwagen für schnelle Läufer:innen, die mehrmals pro Woche damit laufen.
Zubehör
Getränkehalter für Sommer und Regenschutz ganzjährig empfehlenswert
Der Thule Glide 2 kam für das Testlaufen mit der vollen Ausstattung: Spielbügel, Regenschutz, Insektenschutz und Getränkehalter. Da wir bei unserem Thule Urban Glide 2 nichts dergleichen besorgt hatten, dachte ich, das wäre alles überflüssig. Im Sommer war der Getränkehalter allerdings ein Segen: Wenn der Kleine schlief, hatte ich meine Trinkflasche immer in Reichweite, sobald er wach war oder wir in der Stadt unterwegs waren, war sein Trinkbecher immer griffbereit. Dank des Regenschutzes konnten wir bei jedem Wetter hinaus. Der Kleine ist so gut geschützt, dass wir auch bei Starkregen laufen gehen. Leider jammert er öfter, weil der Regenschutz sein Sichtfeld einschränkt. Aber daran gewöhnt er sich meist schnell.
Was noch verbessert werden könnte
Keine Zipptasche und kein Sichtfenster
Ein kleines Manko des Thule Glide 2 ist das fehlende Zippfach. Man kann Schlüssel/Handy/Brieftasche nur ins Bodenfach legen (hat keinen Deckel) oder in das Netz an der Rückenlehne. Beides fühlt sich nicht sehr sicher für mich an. Dazu kommt noch, dass der Jogging-Buggy kein Sichtfenster hat. Man kann daher das Kind nur sehen, wenn das Verdeck ganz offen ist.
Fazit
Der perfekte Laufkinderwagen, wenn man sich einen zusätzlichen Kinderwagen zum Laufen zulegen möchte (ergonomischer, weniger Anstrengung), vor allem für schnellere Läufer:innen deutlicher Unterschied (ca. ab Marathon unter 3:30). Kleine Mankos sind das fehlende Sichtfenster, die fehlende Zipptasche und das feststehende Vorderrad, welches für einen Aufzug zur Herausforderung werden könnte.