Lawinen gibt es auch im Sommer? Ja – denn im Hochgebirge können auch im Sommer Kaltfronten zu Neuschnee führen. Besonders bei Hochtouren in den Westalpen steigt dadurch die Lawinengefahr enorm. Wer diese Gefahren unterschätzt, gerät schnell in eine alpine Notlage oder verunglückt im schlimmsten Fall in einer Sommerlawine.
Sommerlawinen werden von vielen Bergsportlern noch immer unterschätzt. Fakt ist: Im Hochgebirge können die Wetterbedingungen auch in der warmen Jahreszeit zum Abgang von Schneebrettern führen. Durch Kaltfronten entsteht frische Neuschnee- oder Triebschneeablagerungen. Ebenso wie im Winter können diese als Schneebrettlawine abgleiten. Dieser Vorgang wird durch ältere Schneedecken, die vereist sein können, sogar noch begünstigt.
LAWINENLAGEBERICHT IM SOMMER
Besonders bei lang anhaltenden schlecht Wetterfronten ist die Lawinengefahr nicht zu unterschätzen. Aber wie informiert man sich am Besten? Die gängigen Lawinenlageberichte werden im Sommer meist nicht ausgegeben. Das Österreichische Kuratorium für alpine Sicherheit rät dazu, sich mit folgenden Überlegungen über die aktuelle Lawinenlage bewusst zu werden: Gab es in den letzten Tagen oder sogar Stunden Neuschnee? Wenn ja wieviel? Sind Verfrachtungen durch Wind entstanden? War die Schneedecke intensiv der Sonneneinstrahlung ausgesetzt und wurde so durchfeuchtet?
NASSSCHNEE IST BESONDERS GEFÄHRLICH
Gerade Nasschnee-Felder werden im Sommer besonders unterschätzt. Durch die enorme Masse eines solchen Feldes, reichen schon kleinere Fehler um diese in Bewegung zu bringen. Dies birgt wiederum eine hohe Gefahr für Seilschaften, die meist am Stück mitgerissen werden.
SICHERUNGSTECHNIK ANPASSEN
Das Österreichische Kuratorium rät dringend dazu, die Wetterlage realistisch einzuschätzen und Ausrüstung sowie Sicherungstechniken dementsprechend anzupassen.