Endlich ist es soweit! Ein lang ausgemachter Sporttag mit Freunden steht an. Es gilt schon länger die Tradition, dass jeder in der Runde für einen „unvergesslichen“ Sporttag zu sorgen hat inkl. kreativem Vorschlag und hochwertiger Umsetzung. Ich bin diesmal an der Reihe, also soll es was ganz Besonderes werden.

Alfred Brunner
Alfred Brunner

Da alle Sportkollegen seit einigen Jahren das Langlaufen entdeckt haben, verbinde ich diese wunderschöne Ausdauersportart mit meiner großen Liebe für die Alpe-Adria-Region: Es geht zum Langlaufen nach Tarvis in Italien, konkret ins „Val Saisera“ bei Malborghetto-Valbruna, wo das schönste Seitental im Raum Tarvis zu finden ist.

Damit es nicht beim Sporteln alleine bleibt, plane ich eine 3er-Kombi aus Frühstück, ambitioniertem Sporteln und abschließendem Kulinarik-Genuss. Diese Kombi kann man im Winter nirgendwo schöner gestalten als in Tarvis! Wir treffen uns beim „DAWIT“ am Ende von Tarvis - der optimale Ort für italienisches Frühstück sowie italienische Jause. Dazu der unfassbare Espresso und auch die Gazetta dello Sport, Che bello é! Wir stärken uns pikant und dolce. Man könnte auch den ganzen Tag hier verweilen, so herzlich ist die Bedienung und so lecker schmeckt´s.

Danach geht es rund 10 km weiter Richtung Westen und dann Richtung Süden ins Saisera-Tal. Seit einigen Jahren wird eine sehr human bepreiste Pkw-Maut verlangt, die dann fürs Parken und Langlaufen gilt. Geparkt wird dann konkret bei der Malga Saisera auf 931 m Seehöhe. Nach dem Anschnallen der Langlaufski sowie kurzem Aufwärmen, geht es auf die perfekt präparierte Skatingloipe. Zwei große Varianten tun sich auf:

Die „Bassa Saisera“ führt leicht hinunter ins Tal, was aber später mit einem sehr steilen Anstieg zurückbezahlt werden muss. Die 7,5 km Strecke geht von 843 m auf 931 m Seehöhe und wird als „mittelschwer“ eingestuft. 

Die „Alta Saisera“ als Variante zwei ist mein absoluter Favorit und geht von 931 m auf 1.036 m Seehöhe, ebenfalls 7,5 km, ebenfalls mittelschwer. Der Reiz der Alta Saisera basiert auf zwei Punkten: Punkt 1 ist das unfassbar schöne Bergpanorama in diesem Bereich der Julischen Alpen mit dem Montasch (2.752 m) als zentralen Thron. Punkt 2 ist der moderate Steigungswinkel über viele Kilometer ehe die Schleife am höchsten Punkt eine dynamische Downhillphase einläutet. Je nach Schneetemperatur geht es teilweise richtig schnell Richtung Ausgangspunkt. Für diese „alta“-Runde braucht es für uns ambitionierten Langläufer etwa 25min.

Es macht so viel Spaß, dass wir die Runde drei Mal bewältigen. Danach sind wir aber ziemlich fertig. Das Tempo war in der Gruppe doch deutlich höher, als es bei meinen zahlreichen Solo-Ausflügen der Fall ist.

Im Auto trocken umgezogen und wieder fesch hergerichtet geht es erneut zurück nach Tarvisio, dem Ort der 100 Ristoranti, 60 davon wurden von mir schon persönlich besucht.

Diesmal geht es in eine meiner absoluten Lieblingsadressen, die „Bar Alpino“ an der Via Roma Nummer 66 direkt am Ende der oberen Durchfahrtsstraße. Dort startet dann Teil 3 unseres Traumtages. Die Bar Alpino steht für feinstes italienisches Essen - von Antipasti über Salate, von Pasta über Pizza und natürlich so manch großartige Fisch-Speisen. Der Vino darf natürlich auch nicht fehlen.

  • Tipp No. 1 vom Autor: Der Hauswein schmeckt herrlich, ist nicht zu schwer und preislich ein Hammer. Der abschließende Espresso schmeckt gemeinsam mit dem himmlisch perfekten Tiramisu so gut, wir halt nur in „bella Italia“.
  • Tipp No. 2: Speziell am Abend ist die Bar Alpino meist ausgebucht, rechtzeitig reservieren schadet nie!

Mein Fazit: Langlaufherz, was willst du mehr? Meine Amici sind begeistert, ich habe meine Schuldigkeit als „Guide“ getan und freu mich einfach nur, dass sich das Val Saisera mit dem benachbarten Tarvisio mal wieder von seiner schönsten Seite gezeigt hat.