Kurven, Bremsen, Grundposition – mit ein paar Tipps vom Experten werden Abfahrten mit dem Bike nicht nur sicherer, sondern machen auch gleich mehr Spaß.
Wir möchten hier niemanden er-, oder gar abschrecken. Gesagt haben wollen wir es aber an dieser Stelle trotzdem: Fahrradfahren – jenes in der Stadt oder am Weg zum Bäcker – und echtes (E-)Mountainbiken sind zwei verschiedene paar Schuhe. Natürlich kann jeder, der ein Fahrrad beherrscht, auch biken. Aber die höheren Geschwindigkeiten, der teils lose, ruppige Untergrund und die veränderte „Hardware“ verlangen dennoch nach gewissen Adaptationen im Fahrverhalten.
Wer hier ein klein wenig Zeit mit dem Training der korrekten Bewegungsabläufe verbringt – oder im besten Fall vielleicht sogar ein professionelles Fahrtechniktraining absolviert –, der hat nicht nur sofort spürbar mehr Spaß im Gelände. Auch die Sicherheit auf losem Untergrund erhöht sich enorm. Wir haben uns gemeinsam mit Christoph ‚Crisu‘ Eder von der Bike School Pekoll drei Skills näher angesehen, die jede Bikerin und jeder Biker beherrschen sollte. Grundvoraussetzung für entspanntes Üben: eine legal befahrbare, gut einsehbare Strecke.
1. Die Grundposition
Dies ist die stabile Grundposition bergab. Von hier aus lässt sich jederzeit aktiv auf den Untergrund reagieren. Dazu mit gestrecken Beinen und neutraler Pedalstellung die Fersen nach unten drücken. Mit stabiler Hüfte und Spannung im Rumpf den Oberkörper tief über das Cockpit beugen und die Hände locker am Lenker ablegen. Die Arme dabei wie bei einem Liegestütz halten, das Gewicht ruht großteils auf den Beinen. Blick weit nach vorne richten.
2. Um die flache Kurve
Aus der Grundposition kommend richtet sich der Blick in die kommende Kurve. Der Kopf folgt dem Blick, das kurvenäußere Pedal wandert nach unten. Die Hüfte verschiebt sich nach außen und rotiert in die Richtung der Kurve, der Oberkörper drückt das Rad durch Beugen der kurvenäußeren und Strecken der kurveninneren Hand aktiv in den Radius. Mit Spannung im Körper die Balance suchen und beide Räder möglichst gleichmäßig belasten. Am Kurvenausgang langsam wieder aufrichten und in die Grundposition zurückkehren. Achtung: Kurven auf Forststraßen nie auf der Idealline fahren – Hindernisse lauern überall.
3. Richtig Bremsen
Ausgangspunkt ist auch hier im besten Fall die Grundposition. Mit einem dosierten Griff in beide Bremsen richtet sich der Oberkörper langsam auf und der Schwerpunkt verlagert sich über die Hüfte etwas weiter nach hinten, der Blick bleibt nach vorne gerichtet. Umso stärker man bremst, desto größer die Gewichtsverlagerung. Tendenziell mehr Vorderrad- und weniger Hinterradbremse einsetzen, ohne die Reifen zu blockieren.
