E-Trekkingräder sind die Sportler unter den Alltagsbegleitern und machen auch auf Wochenend­trips eine gute Figur. 

Lukas Schnitzer
Lukas Schnitzer

Zwischen all den hippen E-MTBs und den gerade aufkeimenden E-Gravels mag die Klasse der braven E-Trekking-Räder beinahe spießig wirken. Man könnte sie aber auch mit Kombis vergleichen – und die prägen ob ihres hohen Praxisnutzen das heimische Straßenbild. Manchmal geht der Nutzen, geht die Vielseitigkeit eben doch über den Style. Und spätestens auf Reisen oder mit Kindern im Schlepptau wird Vernunft plötzlich sexy. Mit geradem Lenker, relativ aufrechter, langstreckentauglicher Sitzposition, großflächigem Spritzschutz dank echter Kotflügel, Gepäckträgersystemen und integrierter Beleuchtung sind auch E-Trekking-Räder vielseitig und vor allem vernünftig. 

Entsprechend bunt zeigt sich die Zielgruppe, wie Christian Thill von Hersteller Bergamont zusammenfasst: „Beim Thema Trekking sprechen wir eine breite Altersspanne mit ganz unterschiedlichem Fitness Level an. Der Einsatzzweck reicht vom gemeinsamen Wochenendtrip samt Kind und Kegel bis hin zur ambitionierten Mehrtages­tour mit Abenteuerpotenzial.“ Dem perfekten Vertreter der Spezies gelingt der Spagat zwischen Komfort und Sportlichkeit, zwischen Leichtlauf und Zuverlässigkeit. „Konkret“, so führt er weiter aus, „bedeutet das, dass hier leichte und dennoch stabile Rahmen mit sportlich aufrechter Geometrie zum Einsatz kommen. Der Komfort wird in der Regel durch den Verbau einer Federgabel und durch Einsatz von breit dimensionierten Reifen zusätzlich erhöht.“

Analog zum E-MTB haben sich Mittelmotoren mit zentral und tief positioniertem Schwerpunkt ob der sicheren Fahreigenschaften durchgesetzt. Für mehr Reichweite auf längeren Touren und mit schwerem Gepäck oder gar Anhänger lassen sich viele Modelle optional um einen zweiten Akku aufrüsten. „Klassisch sind Asphalt und Schotter entlang von Rad- und Flussradwegen, gerne auch typische Pendelstrecken das natürliche Habitat der Trekkingräder“, weiß Veit Hammer von Trek. 

Mit dem Trend zur SUV-E-Bike-Kategorie hat sich aber auch hier einiges getan: MTB-Fullys rollen mit Licht, Kotflügel & Co. aus den Shops und erweitern den Einsatzbereich ins Gelände. Ob man das braucht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Woran für Thill beim E-Trekking kein Weg vorbeiführt, sind hochwertige Luftfedergabeln mit verstellbarer Zugstufendämpfung. Diese bringen „nicht nur mehr Komfort, sondern auch bessere Kontrolle bei wechselnden Fahrbahnbedingungen“. Pflicht sind außerdem hydraulische Scheibenbremsen mit ausreichend groß dimensionierten Discs. Der Preis? 2000 bis 5000 Euro, so die Experten, sollte man für ein E-Trekking-Rad schon einplanen.