Beim Ski haben wir für unsere Rubrik „Ausprobiert“ zu einem vielversprechenden High-End-Pistenmodell gegriffen. Bei Helm und Bekleidung zu Teilen, die on- und off-piste passen.
von Oliver Pichler
Lass es donnern!
Thunderbird nennt Blizzard seinen neuesten Wurf. Den Ski nach urzeitlichen Riesenvögeln, den Donnervögeln zu benennen, kommt nicht von ungefähr. Ziel der Skikonstrukteure war es, eine in Österreich gefertigte Modellfamilie zu schaffen, die „einen neuen Standard des in der modernen Skiproduktion Machbaren definiert“. Große Worte. Dem wollten wir auf den Zahn fühlen.
Als Slalomski-Kurzschwungfan griff ich zum Modell mit 13 Meter Radius, dem BLIZZARD Thunderbird R13 LTD (UVP € 1000,–). Nach ersten vorsichtigen Schwüngen fühlt er sich so an, als würde ich ihn schon lange fahren. Er liegt bei langsamem Tempo gut auf der harten Piste, die Kanten greifen ohne irgendein Verschneiden. Nach einer Kennenlernstunde lasse ich es auf leerer Piste – dem Namen entsprechend – „donnern“. Bei den schnellen Carvingschwüngen mit kurzen Radien taugt es dem Ski und mir so richtig. Präzise macht er was ich will, auch als einmal der Pistenrand ungut nah kam, setzte er mein Kommando präzise um.
Ein paar Tage später, auf griffiger, weicherer Piste festigt sich das Bild: ein Ski, auf den ich nicht mehr verzichten will. Die Thunderbird Modellfamilie umfasst sieben Modelle mit 13-, 15- und 18-Meter Radien, die mit Bindung geliefert werden und € 900,– bzw. € 1000,– kosten.
Viel Luft im Helm
Heiß, heißer, Helm beim Aufstieg. Am Weg nach oben wird so mancher für die Abfahrt ideale, bequeme Helm zum Kochtopf am Kopf. Alternativ wählt man einen leichten, ungefütterten Skitourenhelm oder trägt das gefütterte Modell am Rucksack mit. Um eine luftige Lösung im Aufstieg und eine komfortable Abfahrt zu ermöglichen, hat CÉBÉ den Versatile (UVP € 160,–) entwickelt. Der Helm ist für Skifahren und Bergsteigen zertifiziert. Den oberen Teil der Helmschale kann man anheben, um deutlich mehr Luft an seine Innenseite strömen zu lassen. „Ultra Venting System“ heißt die Technik.
Wir haben ihn an einem kalten Tag beim On-Piste-Fahren probiert. Er sitzt bequem, ist angenehm leicht, die BOA-Feinjustierung an seiner Rückseite arbeitet präzise. Zwei Wochen später gingen wir mit ihm auf Skitour. Bewusst am Kopf vom Beginn des Aufstiegs an. Der Klappmechanismus ist auch, wenn man den Helm trägt, einfach zu bedienen. Er fühlt sich auch bei Geh-/Steigbewegung angenehm an. Die Belüftung funktioniert sehr gut. Bis zum Gipfel habe ich kein ungut warmes Gefühl am Kopf. Oben dann ein Griff und er ist zugeklappt. Obwohl doch etwas verschwitzt, wärmt er auf der schnellen Abfahrt bestens. Und an besonders heißen Tagen ist es – dank seines geringen Gewichts (460 Gramm) kein Problem, ihn bergauf am Rucksack zu tragen.
Recycelt & recycelbar
Ski- und Sportbekleidung aus recycelten Materialien, die „danach“ auch wieder vollständig recycelbar ist: Mit dieser Vision ist Pyua vor über einem Jahrzehnt angetreten. Wirklich durchzustarten begannen die Deutschen, nachdem der Münchner Lawinenairbag-Pionier ABS die Federführung übernommen hat.
Wir wollten erleben, was aktuelle Pyua-Teile, die es für Damen und Herren gibt, zu leisten vermögen. Deshalb haben wir den PYUA-Evershell-Parka (UVP € 599,–) und die Evershell-Bib-Pants (UVP € 449,–) mit auf die Piste und ins freie Gelände genommen. Beide greifen sich sympathisch an, nicht so hart wie manche Hardshellmodelle. Die weiter nach unten, eben wie ein Parka, geschnittene Jacke ist ein Hit. Dank ihrer Länge zieht es auch bei windigen Sesselliftfahrten nicht von unten. Ist es wärmer, öffnet man die Unterarmbelüftung, schneit oder regnet es, geht die Kapuze gut über den Skihelm und der Kragen kann hoch geschlossen werden.
Die Hose ist besonders cool. Sie ist hoch geschnitten, mit elastischem Material oberhalb von Hosenbund und Hosenträgern. Weil sich Jacke und Hose verbinden lassen, bleibt innen garantiert alles trocken und schneefrei, selbst wenn man sich off-piste ungeplant in den Tiefschnee „einbaut“.