Hermann, du bist wieder mal 20 Minuten zu spät dran. Da hat sich zu früher nichts geändert?
Schon, denn diesmal hab ich nicht getrödelt, sondern ich komm gerade von einem Meeting mit den Produktdesignern. Wir sind nämlich schon über den Vorschlägen für meine Herbst/Winter-Kollektion 2013 gesessen.

Also ist es wirklich ernst mit der Hermann-Maier-Skimode?
Natürlich. Und ich kann nur sagen: Es ist wirklich eine aufregende Sache, wenn man ein Leben lang Skimode bloß getragen hat – und es plötzlich eine gibt, wo mein Logo drauf ist.

Ehrlich: Wie viel Maier ist wirklich drin, wo Maier draufsteht?
Also, ich hab sicher nicht nur meinen Namen hergegeben, sondern war von Beginn an bei den ersten Entwürfen, bei den Schnitten, der Auswahl der Farben und Stoffe immer wieder mit dabei. Klar haben die Produktdesigner, die ja für Intersport Eybl die Seven-Summits-Modelinie entwerfen, mit ihrer ganzen Erfahrung und Kreativität die Hauptarbeit geleistet. Aber sie haben dabei auch immer auf meine Vorschläge gehört.

Das heißt, du hast dein Talent als Modemacher entdeckt.
Nein, ich hab meine langjährige Erfahrung als Skisportler, der Zigtausende Stunden bei jedem Wetter draußen im Schnee verbringen musste, eingebracht. Und so habe ich auch besonderen Wert darauf gelegt, dass bei meiner Mode­linie viele kleine Details umgesetzt werden, die das Skifahren einfacher und bequemer machen.

Zum Beispiel?
Na, zum Beispiel, dass man nicht mehr mit freiem Rücken dasteht, wenn man sich bückt. Dass in die Anoraks eine Sturmhaube für die eisigen Tage integriert ist. Oder dass die Jacken viele Taschen haben, in denen man all die Kleinigkeiten griffbereit verstauen kann, die man an einem Skitag braucht. Das beginnt bei der speziellen Handy-Tasche und endet beim Fach für die Liftkarte, die dadurch griffbereit an der richtigen Stelle ist.

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Wie seid ihr überhaupt auf die Idee mit dem Hermann Maier als Modemacher gekommen?

Begonnen hat es eigentlich mit meiner Südpolexpedition. Da sind wir ja von Intersport Eybl mit Seven-Summits-Mode ausgerüstet worden. Und ich war echt begeistert, wie dieses Material­ auch bei minus 30 Grad funktioniert hat. Bloß ein paar Kleinigkeiten haben­ mich gestört – zum Beispiel, dass ich die Hände nicht in die Taschen stecken konnte. Das wurde dann auf meinen Wunsch geändert – und plötzlich war da nach der Südpol-Geschichte die Idee: Warum machen wir nicht überhaupt eine neue Skimode, die lässig ausschaut, rundum funktionell ist, bei jedem Wetter passt – und die man auf der Piste genauso tragen kann wie beim Spazierengehen. Eigentlich ein Wahnsinn, dass ich jetzt dasteh und tatsächlich meine eigene Modelinie herzeig.