Mountainbike-Region Klopeiner See - Südkärnten / Bild: Erwin Haiden


Mit über 900 Kilometern ausgeschilderten Touren ist die Region Klopeiner See – Südkärnten für alle Biker bestens geeignet, vom Einsteiger über Familien bis zum Trail-Experten. Höhepunkt ist der längste Flow-Country-Trail Europas: Zehn Kilometer lang führt er die Petzen hinunter ...


Neun Uhr vor dem MTB-Center am Tourismus-Büro St. Kanzian am Klopeiner See: Guide Charly Falke begrüßt seine Kundschaft für die Biketour zum Preverniksattel: „Seawas, Folks!" Er trägt Vollbart und Glatze, diverse Ohrringe und Tätowierungen – ein „bunter Hund im besten Sinn", sagt sein Chef Daniel Orasche. Der Geschäftsführer der Tourismusregion Klopeiner See ist heute auch mal dabei, um sein kostenloses Programm „SeenFitness" zu testen. Das hat nicht nur geführte MTB-Touren im Programm, sondern auch Rennradausflüge, Wanderungen, Schwimmrunden und Stand-up-Paddeln.

Und los geht's: Am Südufer entlang Richtung Unterberg, und dann steil in den Wald. Die ersten stöhnen über bis zu 15 Prozent Steigung – aber nur kurz. Weiter führt die Tour durch wogende Felder und über blühende Wiesen zum ersten Trail: Acht Spitzkehren, diesmal steil nach unten. Alle kommen heil an, und zur Entspannung rollen wir auf schönen Schotterstraßen mit angenehmen Steigungen Richtung Blasnitzenberg und Oistra. Es folgt die finale Schiebepassage hinauf auf den Preverniksattel.

FAHRSPASS FÜR JEDERMANN
Auf 1.171 m Seehöhe genießen wir den Ausblick: Hinter uns die Koralm, vor uns die Steiner Alpen, und unter uns blitzt verlockend der Klopeiner See – in den wir eine Stunde später, mit insgesamt 60 Kilometern und 1.100 Höhenmetern in den Beinen, mit Gebrüll springen. Ein Traum mit 27 Grad: Besser geht's kaum ...

Am nächsten Tag dann gleich ein Bike-Höhepunkt: Auf die Petzen, zum elf Kilometer langen „Flow-Country-Trail", der längste Europas, und schon kurz nach der Eröffnung 2014 von der „International Mountainbike Bicycling Association" (IMBA) als bester Flow-Trail weltweit ausgezeichnet.

Trailbau-Guru Diddie Schneider und Mountainbike-Legende Hans „No Way" Rey haben den Trail auf den mit 2.125 m höchsten Berg Südkärntens in einem Jahr Arbeit mit festem, sogenanntem Macadam-Schotter angelegt: „Flow-Garantie und Fahrspaß für jedermann – nie steil, nie gefährlich, nie ex­trem", ist Hans Rey überzeugt. Durch den festen Untergrund fährt sich der Trail auch bei Nässe erstaunlich gut.

Hans Rey am Flow Country Trail / Bild: Region Klopeiner See - Südkärnten


ADRENALIN GARANTIERT

Der Flow-Trail startet an der Bergstation der Petzenbahn und ist auf tausend Höhenmetern gespickt mit Wellen, jeder Menge Kurven und einigen Table-Sprüngen. Die sind abgerundet und lassen sich gut überrollen – ideal für Anfänger. „Bike"-Reporter Adrian Kaether war begeistert: „Anlieger reiht sich an Anlieger, bis einem schwindlig wird – im positiven Sinn. Querbeschleunigung und Adrenalinausschüttung sind garantiert!"

Weiter unten gibt's drei Cross-Country-Strecken, mit den schönen Namen Beastrica, Pecabear und Leadmountain, mit je vier Kilometern Länge sowie 200 Höhenmetern. Sie zweigen vom Haupttrail ab, und führen auch wieder zu selbigem zurück. Styler shredden an der Talstation über den Pumptrack, oder im Dirt-Bereich. Und danach ist der Klopeiner See zum Abkühlen nicht weit ...

Ortswechsel: Gegenüber der Petzen-Ostseite, auf der slowenischen Seite der Karawanken, liegt der Single­trail-Park Jamnica. Nicht weniger als zwölf Naturstrecken in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden starten am „Eko-Hotel", einem von der Familie Strucl renovierten Bauernhof. Diese hat im Lauf der Jahre auch die Trails gebaut: schmale, oft naturbelassene Pfade, Waldwege, Wiesen-Pisten, Schotterkehren, nicht selten mit Ausblicken auf die Südkärntner Alpen.

Region Klopeiner See - Südkärnten: Biken im Bergwerk / Bild: Erwin Haiden


BIKEN IM BERGWERK
Zum Abschluss unseres MTB-Ausflugs dann eine echte Besonderheit: In Mežica, keine zehn Autominuten weiter, können mutige Biker mit Grubenlampe und -helm in ein aufgelassenes Blei- und Zinkbergwerk einfahren. Ein sieben Kilometer langer Pfad führt ohne große Höhenunterschiede durch den Berg, vorbei an alten Maschinen und Material.

Ambitionierte Mountainbiker fahren nach der „Stollenbike-Tour" nicht mit dem Shuttle, sondern „eigenbeinig" über den Luscha-Sattel zurück zum Klopeiner See – über gut 50 km mit 1.300 hm und etliche feine Trails. Am Ziel steht dann was auf dem Programm? Genau – Baden!


4 MTB-Touren in der Region Klopeiner See – Südkärnten ...