Der Herbst hat zwei Gesichter: Das unsympathisch-graue im Tal, Und das strahlend-sonnige zeitgleich oben auf den Bergen. Drum: Hinauf auf die Höhen!
Von Oliver Pichler
Nebelmeer? Wunderschön! Aus der richtigen Perspektive betrachtet hat sogar der graue Schleier seinen Reiz. „Richtig" heißt in dem Fall „oben". Genauer – oben am Berg. In der Sonne. Inversionswetterlage nennen das die Meteorologen. Klingt klug, hilft aber nicht, wenn man „unten" ist. Das Einzige, was hilft, ist die zeitweilige Flucht. Hinauf. Dorthin, wo die Sonne Energie und gute Laune verschenkt. Danach lässt es sich selbst „unten" wieder aushalten.
Flucht-Anleitung: Die alpine Anti-Nebel-Therapie ist einfach: Berg auswählen. Webcams checken. Los geht's – alpinen Sonnenschein vorausgesetzt. Ideale Ziele für die Nebelflucht sind Höhen, nicht zwingend Gipfel, bei denen der Startpunkt der Tour bereits außerhalb der Nebelzone liegt. Genauso wichtig sind Sonnenlagen – Südhänge, Plateaus und Hochebenen. Das alles trifft auf unsere zehn beispielhaften Tourentipps zu.
Wichtig: Der Herbst ist nicht die Zeit für überambitionierte Touren! Die Tage sind kurz, speziell ab der Umstellung auf die Winterzeit (29.10.) und die Nächte kalt. Die Feuchtigkeit kühler Nächte sorgt für deutlich mehr nasse Stellen. Felspassagen können dadurch rutschiger sein. Mit einzelnen ersten Schneefeldern, Überbleibsel früher Herbst-Schneefälle, muss auch gerechnet werden. Dafür ist es ratsam, Snow-Spikes mit dabei zu haben. Bei der Tourenplanung ist zu bedenken, dass viele Almhütten bereits ab Oktober geschlossen haben. Und Bergbahnen, die vor dem Winter Wartungsarbeiten durchführen, sind ebenfalls nicht immer in Betrieb. Wenn man diese Dinge im Blick behält, steht dem Therapiestart nichts im Weg.