Sportliche Winteralternativen sind nicht nur eine schöne Abwechslung zum alpinen Skifahren, sondern auch ein sanfter Weg, im näheren Einklang mit der Natur Sport zu betreiben.
Von Lara Wulz & Thomas Polzer
"An einem perfekten Wintertag inmitten einer traumhaften Natur, wo man aus eigener Kraft seine Spuren in den Schnee drückt und dabei die vollkommene Ruhe auf der Loipe genießen kann: Da ist Langlaufen für mich am schönsten.“ Natürlich wird einer wie Franz-Josef Rehrl, als Weltcup-Kombinierer aus der steirischen Ramsau am Dachstein auch ein Weltklasse-Langläufer, nur in höchsten Tönen von seiner Leidenschaft schwärmen. Aber ein ähnliches Idealbild vom Langlaufen haben wohl auch die meisten Hobbylangläufer im Kopf, wenn sie auf ihren zwei schmalen Latten durch eine oft pittoreske Landschaft gleiten.
Dass dieser Traum vom unverfälschten Naturerlebnis zugleich die perfekte Kombination mit einem idealen Ganzkörpertraining darstellt, macht für Niclas Rogl vom Tourismusverband Urlaubsregion Osttirol die wahre Faszination des Langlaufens aus. „Umso mehr, als neben dem Verbessern von Kraftausdauer, Koordination und Beweglichkeit auch die positiven Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden ein großer Benefit sind.“
Denn während beim alpinen Skifahren oft das Adrenalin und die Geschwindigkeit im Vordergrund stehen, geschieht das Langlaufen bei aller Dynamik und Intensität viel mehr im Einklang mit Natur und Körper. Genauso sieht es auch Elena Aberger, zuständig für das Marketing „Natur und Sport“ in der Region Saalfelden Leogang: „Langlaufen ermöglicht es mir, mich aktiv zu bewegen, meinen Körper herauszufordern, aber gleichzeitig die Schönheit der Natur zu genießen und den Kopf freizubekommen.“
Langlaufen geschieht bei aller Dynamik und Intensität viel mehr im Einklang mit Natur und Körper.
Wirklich „sanft“ zur Natur?
Diese Symbiose aus dynamischen Bewegungsabläufen und Naturerlebnis ist unbestritten. Die Frage aber lautet: Ist der Langlaufsport auch zur Natur so sanft? Niclas Rogl verweist sofort darauf, dass für den Langlaufsport definitiv weniger Infrastruktur benötigt wird, „weil es ja keine Aufstiegshilfen braucht, was für die Umwelt, gemessen an anderen Wintersportarten, weit weniger Belastung bedeutet.“ Diese Freiheit, nicht von Liften und Seilbahnen abhängig zu sein und dennoch eine vielfältige Auswahl an Sportstrecken zur Verfügung zu haben, ist auch für die Saalfeldnerin der Haupttrumpf beim Thema Nachhaltigkeit, „dazu kommt, dass die Kosten für den Sport generell überschaubar sind.“
Die Tourismuszahlen zeigen es österreichweit an, dass es Jahr für Jahr mehr Menschen zu diesem Sport zieht. Für Profisportler Rehrl eine logische Entwicklung, „dass in unserer so beschleunigten Welt viele Leute ein naturnahes, beruhigendes Erlebnis suchen. Da bietet sich Langlaufen in seiner Einfachheit perfekt für einen Einstieg an.“ Auch Michael Feiertag, Geschäftsführer des Steiermark Tourismus, knüpft hier an: „Die sanfte Auswirkung des Langlaufens auf die Natur hat zeitgleich auch eine sanfte Auswirkung auf den Menschen. Die Pandemie hat viele daran erinnert, wie schön Urlaub zu Hause ist.“ Und zwar sind es, wie es auch Rogl und Aberger bestätigen, immer mehr junge Menschen, die in den Loipen anzutreffen sind. „Das Klischeebild vom älteren Langläufer gehört der Vergangenheit an“, sagt Niclas Rogl.
Das Umweltbewusstsein wächst
Das Interesse an Nachhaltigkeit im Langlaufsport nimmt zu, sowohl bei Nutzern als auch bei Anbietern, mit einem Fokus auf umweltfreundliche Loipenpräparation und nachhaltige Infrastruktur. Regionen wie die hier genannten dienen als Vorbild, indem sie Umweltkriterien erfüllen und nachhaltige Projekte vorantreiben. Neben dem Langlaufen gibt es noch andere sanfte Sportarten, die nicht nur Freude bereiten, sondern auch die Natur schonen – wie jene vier, die wir hier vorstellen.
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