Unterm Sternenhimmel schlafen, das Raunen der Wildtiere und das Rauschen des Windes in den Baumwipfeln hören und morgens von den ersten Sonnenstrahlen geweckt werden – in einem Zelt zu übernachten, spricht alle Sinne an und übt eine ganz besondere Faszination aus. SPORTaktiv verrät dir wertvolle Tipps für dein unvergessliches Zeltvergnügen.
OUTDOOR-BASECAMP
Nach einer ausgedehnten Wanderung den Rucksack absetzen, die Wanderschuhe ausziehen und am Lagerfeuer grillen: Den Abend unterm Sternenhimmel ausklingen zu lassen, verleiht dem Tag in der freien Natur einen krönenden Abschluss. Wer nicht im Hotel übernachten möchte, muss dennoch nicht auf Komfort verzichten: Die modernen Zelte sind wahre „Wohlfühlhöhlen“, in denen man sich nach ausgedehnten Wandertouren in seinen Schlafsack kuscheln und die frische Nachtluft atmen kann. Belüftungsöffnungen sorgen für ein gutes und angenehmes „Raumklima“ – Mücken müssen allerdings draußen bleiben! Die meisten Hersteller haben ihre Zelte mit einem zusätzlichen Moskito-Innenzelt ausgestattet: So genießt ihr eure wohlverdiente Nachtruhe, ohne von stechenden Plagegeistern gestört zu werden.
"GRÜNES CAMPING"
Wildes Zelten ist in Deutschland verboten – zahlreiche Naturcampingplätze jedoch lassen das Outdoor-Herz höher schlagen und sorgen für ein intensives Naturerlebnis. Beim Bau der Naturcampingplätze wurde der Nachhaltigkeit große Aufmerksamkeit geschenkt: Umweltfreundlich und im Einklang mit der Natur sollen sie sein und sich in die Landschaft einfügen. Dass auf vielen Naturcampingplätzen Lebensmittel und Gerichte aus der Region angeboten werden, versteht sich da beinahe von selbst. Wer die Schönheiten seiner Region bei Tag und Nacht auskosten und einen Wander- und Campingtrip vor seiner Haustür wagen will, wird im Internet unter dem Stichwort „Naturcampingplätzen“ rasch fündig.
UNTERWEGS MIT SACK UND PACK
Wen es mit seinem Zelt und seiner Wanderausrüstung in die Ferne zieht, findet gerade im Norden Europas traumhafte Gebiete, in denen er im wahrsten Sinne des Wortes seine Zelte aufschlagen kann. Island beispielsweise lockt mit faszinierenden Landschaften – die Outdoor-Freude wird dort jedoch von recht niedrigen Temperaturen getrübt: Für Regen, Wind und nächtliche Minusgrade, manchmal auch im Sommer, entschädigt jedoch die grandiose Landschaft.
PFLEGE UND WARTUNG
Die Zeltunterlage schützt den Zeltboden vor Dornen, Disteln und Nässe und hält das Bodenmaterial länger dicht. Nach dem Gebrauch sollte das Zelt gut ausgeschüttelt und bei Bedarf feucht ausgewischt werden – in der Waschmaschine haben Zelte nichts verloren. Nach dem Gebrauch sollte das Zelt zum Trocknen aufgehängt oder ausgelegt werden – Kondensfeuchtigkeit entsteht bei jedem Wetter, unabhängig von Aufstellungsort und Zelttyp. Auf lange Sicht ist auch UV-Strahlung dem Material nicht zuträglich, sie beschleunigt den Alterungsprozess des Zelts: Das Material wird spröde und verliert an Reißfestigkeit; silikonbeschichtete Außenmaterialien sind weniger empfindlich als PU-beschichtete.
REISSVERSCHLÜSSE UND NÄHTE
Verschweißte Nähte und wasserfeste Reißverschlüsse leisten einen erheblichen Beitrag zum komfortablen Zelten. Die richtige Pflege erhöht die Lebensdauer. Verschmutzung schadet Reißverschlüssen erheblich, durch zu starkes Abspannen werden sie bewegungsunfähig. Klemmt ein Reißverschluss, ist vor allem Geduld gefragt: Mit etwas Silikon-Spray wird er wieder gleitfähig gemacht. Nur wenige Zeltnähte sind absolut wasserdicht. An besonders stark beanspruchten Stellen kann ein Nahtdichter eingesetzt werden: am aufgebauten Zelt sorgfältig und dünn auftragen, dann trocknen lassen.
NICHT IM PACKSACK LAGERN
Nachdem das Zelt am Ende einer Tour gesäubert und getrocknet worden ist, wird es locker zusammen gelegt und an einem trockenen, luftigen und lichtgeschützten Ort gelagert. Vorteilhaft ist, das Zelt nicht im Packsack aufzubewahren. Beim zusammengelegten Zelt kommen immer Knick- und Scheuerbelastungen vor, die man durch lockeres Zusammenlegen minimieren kann.
FAKTEN
- Es gibt keine 100% wasserdichten Zelte. Ein Zelt ist aus einem Verbund verschiedener Materialien und Teile gefertigt. Nähte können konstruktionsbedingt nur zum Teil wasserdicht verklebt werden, auch durch Reißverschlüsse kann Wasser eindringen, und Kondenswasser soll sogar über Öffnungen im Zelt abgeleitet werden.
- Zelte halten nicht ein Leben lang. Jedes Material altert. Vor allem, wenn es Witterung und UV-Strahlung ausgesetzt ist.
- Auch in guten Zelten gibt es Kondensfeuchtigkeit. Kondenswasserbildung ist ein physikalischer Vorgang, der in Zelten nicht zu verhindern ist. Tipps zur Minimierung von Kondenswasser findest du im Zelthandbuch.
- Bei falscher Handhabung oder Lagerung und zu großer Krafteinwirkung bricht auch Aluminiumgestänge. Daher zur Sicherheit immer mindestens eine Reparaturhülse zum Zelten mitnehmen.