NO-Power? Keine Kraft? Weit gefehlt! „NO“ steht für Stickstoffmonoxid: Höchst erstaunlich, was ein kleines Molekül in Sportlerkörpern leistet.


NO, also Stickstoffmonoxid, ist ein Botenstoff des menschlichen Körpers, der ganz wesentliche Auswirkungen auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit hat. Prof. (FH) Dr. Höglinger, Experte für Ernährung und Lebensmitteltechnologie, erklärt im Interview die vielfältigen Wirkungen von NO – und wie man seine Verfügbarkeit im Körper durch eine nitratreiche Ernährung sicherstellen kann.

Warum ist Stickstoffmonoxid für unseren Körper so wichtig?
Stickstoffmonoxid beeinflusst den Körper auf sehr vielfältige Weise. Es ist ein Botenstoff, der in zahlreichen Prozessen im Körper benötigt wird. Er spielt beispielsweise eine wesentliche Rolle im Immunsystem und dient im Körper zur aktiven Bekämpfung von Krankheitserregern. NO ist auch essenziell für die Blutgefäßgesundheit, es fördert die Bildung neuer Blutgefäße und die Durchblutung des Gewebes selbst. Denn NO ist ein Botenstoff, der die Blutgefäße entspannt und sie dadurch weitet. Verbesserte Durchblutung durch erweiterte Blutgefäße bedeutet nicht nur verbesserte Versorgung der Zellen mit Nährstoffen, sondern auch Vorbeugung vor Krankheiten wie Herzinfarkt oder Hirnschlag!

Wie versorge ich meinen Körper mit Stickstoffmonoxid?
Die Verfügbarkeit von NO im Körper kann sehr einfach über eine nitrathaltige Ernährung mit Gemüse sichergestellt werden. Vor allem die Rote Rübe ist ein wertvoller Bestandteil einer gesunden Ernährung, weil sie neben einem ausreichend hohen natürlichen Anteil an wirksamem Nitrat noch weitere gesundheitsfördernde Substanzen enthält.

Welche Rolle spielt NO speziell in der Sporternährung?
Eine nitratreiche Ernährung mit Roten Rüben wirkt sich positiv auf die sportliche Leistungsfähigkeit aus, das wurde in zahlreichen wissenschaftlichen Studien untersucht. Als Grund hierfür wird vermutet, dass die Mitochondrien, also die Kraftwerke der Zellen, unter Einfluss von Nitrat bzw. NO effizienter arbeiten. Sie stellen mehr ATP her, den Treibstoff aller Zellen in unserem Körper. Nitrat verhindert Energieverlust und erhöht so die Menge an ATP, die pro Einheit Sauerstoff hergestellt wird.
Dieser Effekt wurde auch am lebenden Menschen nachgewiesen: Der Gesamtsauerstoffverbrauch des Körpers sinkt bei gleicher Belastung, während die Leistung im Verhältnis zum Sauerstoffverbrauch ansteigt. Zusätzlich bedeutet die verbesserte Durchblutung eine optimale Versorgung der Muskelzellen mit den benötigten Nährstoffen, was sich positiv auf die Leistungsfähigkeit und auch die Regeneration auswirkt.

Prof. (FH) Dipl.-Ing. Dr. Otmar HöglingerWas würden Sie Sportlern empfehlen?
Rote Rüben sollten unbedingt Bestandteil einer gesunden Ernährung sein. In einer leistungsorientierten Sporternährung ist allerdings darauf zu achten, dass ausreichend Wirkstoff aufgenommen werden muss, um den Effekt, wie er in den Studien beobachtet wurde, zu erreichen. Wir haben verschiedene am Markt erhältliche Rote-Rüben- Säfte auf ihren Nitratgehalt hin analysiert und haben hier sehr große Schwankungen festgestellt. Bei verschiedenen Produkten müssten zwischen 0,3 und 1 Liter Saft konsumiert werden, um den notwendigen Wirkstoffgehalt zu erreichen. Der Nitratgehalt schwankt erfahrungsgemäß zusätzlich noch von Ernte zu Ernte, sodass ohne vorherige Analyse kaum eine Aussage darüber gemacht werden kann, wie viel Rote-Rüben-Saft notwendig ist, um einen leistungssteigernden Effekt zu erreichen.


DER EXPERTE
PROF. (FH) DIPL .-ING. DR. OTMAR HÖGLINGER forscht und unterrichtet an der FH Wels, Studiengang Lebensmitteltechnologie und Ernährung.



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