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Asics beschreitet neue Wege und bringt zwei spezielle „Superschuhe“ für sogenannte Stride- und Cadence-Läufer auf die Straße. Wir durften schon eine Runde damit drehen.

Vorfuß- und Mittelfußläufer, Fersenläufer, normaler Fußaufsatz oder Überpronation respektive Supination – Schuhersteller berücksichtigen bei ihren Laufschuh-Modellen vielfältige Laufstile. Bei seiner für schnelle Läufe und Wettkämpfe gedacht und gemachten Metaspeed-Serie gehen die Japaner noch einen Schritt weiter, und ziehen zusätzlich noch die individuelle Schrittlänge, respektive die Neigung des Athleten bei höherem Tempo eher die Schrittfrequenz oder eher die Schrittlänge zu steigern, in Betracht. Wer im flotten Tempo zum langen Schritt neigt, der wird als „Stride-Läufer“ eingeordnet, wer seine Geschwindigkeit durch eine Erhöhung der Schrittfrequenz steigert, wird als „Cadence-Läufer“ kategorisiert. Mit genügend Vorlaufzeit zu den Olympischen Spielen in Paris 2024 zeigt Asics nun die zweieigen Carbon-Zwillinge Metaspeed Sky Paris für Stride-Läufer und Metaspeed Edge Paris für Cadence-Läufer.

Sky und Edge Paris
Die beiden neuen Carbon-Schuhe will Asics leichter, komfortabler und leistungsfähiger als je zuvor gestaltet haben. Rein äußerlich sehen sich die beiden Modelle – bis auf Details wie dem die Sohle durchlaufenden Zierstreifen mit FF Turbo+ Schriftzug – zum Verwechseln ähnlich. Die beiden Schuhe teilen sich beispielsweise das aus recycelten Materialien gewonnene Motionwrap 2.0 Obermaterial. Das Mesh-Material ist leicht, sorgt für guten Halt um den Mittelfuß und soll besonders atmungsaktiv sein. Die Zunge fällt bei beiden Modellen schlank aus, und soll so Druckstellen am Rist verhindern. Die Laufsohle mit neuer Textur soll auch auf kurvigen Strecken und unterschiedlichen Untergründen viel Traktion und somit auch Stabilität bieten. Überarbeitet wurde auch die Dämpfung, wo nun nochmals elastischerer Flytefoam Turbo+ Schaumstoff zum Einsatz kommt. Dadurch sollen die Schuhe auf längeren Strecken ein weiches, federndes Gefühl bieten.

Der große Unterschied der beiden Modelle liegt in ihren Carbonplatten. Beim Metaspeed Sky Paris ist diese höher innerhalb der Mittelsohle eingearbeitet, fällt flach und im Vorfußbereich etwas breiter aus. Die zurückgegebene Energie soll dadurch mehr vertikalen Antrieb bieten, sich explosiver anfühlen und den Schritt verlängern – wie gemacht für Stride-Läufer mit großem Schritt. Im Metaspeed Edge Paris ist die Carbonplatte hingegen stärker gewölbt und niedriger innerhalb der Mittelsohle platziert. Dadurch soll er eine verbesserte Antriebskraft nach vorne bieten und deine Schritte beschleunigen, was Cadence-Läufern in die Katen spielt.

Ein paar Kilometer auf Tempo
Ein Schuh, gemacht für Paris 2024, den Weg dorthin und die schnellen Straßenläufe danach also. Wie macht sich so ein Technik-Wunder am Fuß eines Hobbysportlers? Als einer, der gerne langen Schrittes durch die Straßen läuft, habe ich mich für meine Testläufe für den Metaspeed Sky Paris entschieden. Das Obermaterial schmiegt sich auch an meinen recht schmalen Leisten gut an, gibt meiner ebenso schlanken Ferse guten Halt. Was auf den ersten Meter sofort auffällt – der Metaspeed möchte nicht, so wie ich es mir für die ersten paar Meter vom Haus über den Parkplatz raus zur Seitenstraße angewöhnt habe – gehen. Er möchte laufen. Und das am liebsten dynamisch. Soll heißen, tritt man im Gehen auf der Ferse auf, fühlt sich der Schuh etwas wackelig auf den Beinen, ab dem ersten (flotteren) Laufschritt findet man die nötige Stabilität. Gegenüber manch anderen Plattenschuhen muss man (oder zumindest ich, als jemand, der von der Bahn kommend eher im Mittel- und Vorfußbereich abrollt) nicht erst seinen Laufstil an den Schuh adaptieren. Vielmehr fühlt sich der Metaspeed ab dem ersten Meter intuitiv und dynamisch an. Tollpatschiges „Suchen“ nach dem Sweetspot des Schuhs entfällt – was mehr als gefällt. Denn bisher konnte ich Plattenschuhen nie wirklich etwas abgewinnen, da sie sich immer etwas „sperrig“ anzufühlen schienen. Nicht so aber beim Metaspeed, welcher von Beginn an Vortrieb generiert. Das mag auch daran liegen, dass der Schuh mit seiner geringeren Sprengung besser zu Mittel- und Vorfußläufern passt als andere „Supershoes“, die oft eher Fersenläufern gut zu Gesicht stehen. Einmal mehr gut gelöst, Asics.

Insgesamt sicherlich ein Schuh für Spezialisten, wer damit in Straßenwettkämpfen aufs Ganze gehen möchte, sollte entsprechend trainiert sein und eine hohe Pace halten können. Motivierte Hobbyläufer, die nach einem schnellen Partner für Intervalle oder Fahrtenspiele suchen und ihren Körper bis zur Fußmuskulatur gerne mit neuen Reizen fordern, könnten sich den Schuh ebenfalls in den Schuhschrank stellen. Sicherlich nicht fürs tägliche Training, aber nach Lust und Laune als flotter Motivator für besondere Einheiten, ob seiner Zugänglichkeit, auch für am Vor- und Mittelfuß aufsetzende Nicht-Spitzenläufer durchaus eine Überlegung wert. Wie bei allen Plattenschuhen gilt aber auch hier: Langsam an die neuen Belastungen herantasten.