Um Wind oder Regen bei Outdoor-Abenteuern zu trotzen, sind sie gemacht. Robust ausgeführte Modelle sind für hochalpine Einsätze konzipiert – genauso gut passen sie in jeden Wanderrucksack. Es steckt jedenfalls richtig Hightech in den Hardshelljacken.

Oliver Pichler

Kalter, starker Wind oder unerwartet aufziehender Regen sind die Hauptgründe, warum Hardshelljacken am Berg einen Fixplatz im Rucksack haben. Leichte, gut packbare, relativ günstige Modelle sind dafür ideal. Deutlich robustere Jacken und dazugehörige Hosen sind bei Hochtouren Standard, insbesondere wenn Fels- und Eiskontakt zu erwarten sind. Entsprechend wichtig ist es vor dem Kauf klar zu wissen, wofür die Jacke eingesetzt werden soll.

Auf den ersten Blick ähnlich dünn und kaum von einfachen Regenjacken zu unterscheiden, sind Hardshelljacken textiltechnische Meisterstücke. Zentral ist die High-Tech-Membran, etwa von Gore Tex, die Wasserdichtheit von außen und und Wasserdampfdurchlässigkeit von innen nach außen kombiniert. Außen ist auf der Membran eine textile (Schutz-)Schicht aufgebracht. Von ihrer Ausführung hängt es ab, wie robust die Jacke ist. 2,5-Lagen-Modelle verfügen über eine dünne, fix auf der Membran aufgebrachte Innenschicht. Sie sind beim Wandern eine gute Wahl. Robustere 3-Lagen-Jacken verfügen über eine vollwertige textile Innenschicht. Sie sind etwas schwerer, nicht so klein packbar und dann zu empfehlen, wenn es ins Hochgebirge geht, der Rucksack schwer ist oder Fels- und Eiskontakt zu erwarten sind.
 

„Hardshelljacken zeichnen sich durch die Kombination aus Wasser- und Winddichtheit mit Atmungsaktivität aus“, erläutert Florian Oberst vom Südtiroler Bergsportspezialisten Salewa. „Der Begriff Atmungsaktivität hat sich etabliert, obwohl präziser von Wasserdampfdurchlässigkeit zu sprechen wäre. Hohe Wasserdampfdurchlässigkeit heißt nicht, dass man unter der Jacke nicht schwitzt. Vielmehr besagt sie, dass durch Schwitzen entstehender Wasserdampf in einem gewissen Maß entweichen kann“, konkretisiert der Experte. „Robuste 3-Lagen-Hardshells stehen für den Anspruch langer Haltbarkeit und Funktionalitätserhaltung, sie trotzen Felskontakt sowie UV-Strahlung. Überdies sind sie als schützender Outer-Layer ein elementarer Teil des Zwiebelschalen-Prinzips bei Bergsportbekleidung“, weiß Oberst.

Salewa hat gut ein Dutzend Jacken von 100 bis 650 Euro im Programm. Etwa die superleichte Pedroc (2,5 Lagen), die günstige Puez mit komfortablem Mesh-Innenfutter (2 Lagen) und die sehr robusten Ortles 3-Lagen-Modelle. „Gore Tex ist Begründer der Membran-­Techno­logie, die Hardshelljacken zugrunde liegt, bis heute der Platzhirsch und für Käufer ein Qualitätsmerkmal. Daneben gibt es viele andere Membran-Anbieter. Wir setzen auch ‚Powertex‘ ein“, erläutert der Salewa-Produkt Manager. Gründe, warum andere Membranen zum Zug kommen, gibt es viele. Einer ist, Hardshelljacken mit viel Stretch-­Funktionalität auszustatten. „Bezüglich Pflege raten wir, die Jacke ab und zu auf Basis der Anleitung zu waschen. Das erhöht die Lebensdauer. Und bei Schäden kann man sich mit Reparatur-Patches helfen.“

Wandern & Speedhiking
„Da am Berg das Wetter schnell umschlagen kann, sind unsere leichten Hardshelljacken eine gute Wahl dafür, sie immer im Rucksack dabei zu haben“, zeigt sich Birgit Baier vom oberösterreichischen Outdoorspezialisten Löffler von den aktuellen Modellen begeistert. „Alle fünf Jacken, die es für Damen und Herren gibt, sind leicht und klein packbar. Daher sind sie problemlos im Rucksack verstaubar und kommen immer dann zum Einsatz, wenn man sich vor Wind, Regen oder kühlen Temperaturen schützen will“, fasst die Produktmanagerin zusammen. Löffler bietet sportliche, dynamische Produkte, die fürs Speedhiking sowie für Wanderungen aller Art, auch wenn der Rucksack schwer ist, geeignet sind. In den beiden Gore-Tex- 3-Lagen-Jacken verarbeitet Löffler die leichtestmögliche Membran mit ebensolchen Außen- und Innenmaterialien. Noch leichter und kleiner packbar sind die drei 2,5-Lagen- ‚WPM-Pocket‘-­Modelle. Zwischen 199,99 und 429,99 Euro liegen die Preise der allesamt in Europa gefertigten Jacken. „Modelle für extreme, hochalpine Einsätze mit Eis- und Felskontakt passen nicht zu unserer Firmenphilosophie“, betont Baier.

Ortovox ist einer jener Hersteller, der sich bei Hardshell-Modellen (abgesehen von einer leichten 2,5- Lagen-Jacke) auf robuste Jacken und Hosen für Hochtouren konzentriert. Sie sind funktionell durchdacht und trotzen allem, was schlechtwettermäßig am Berg passieren kann. So viel Leistung hat ihren Preis: 450 bis 620 Euro kosten die Jacken. Drei Hardshell-Serien jeweils für Damen und Herren stehen zur Wahl. Doch egal von welchem Hersteller, ob in unseren „Top 6“ oder beim Sporthändler deines Vertrauens – du findest deine Hard­shell für deinen ganz persönlichen Einsatzbereich.