Helme sind für viele – vor allem für Frauen – ungeliebte "Accessoires" beim Radfahren. Aber niemand, der an seinem Leben hängt, sollte auf einen Helm verzichten. Der sogenannte "Hövding" könnte nun die Lösung für stilbewusste und zugleich sicherheitsliebende Radler sein. Die Rede ist von einem Fahrradhelm, der praktisch unsichtbar ist, bis man ihn benötigt ...


Was kann man sich unter dem neuen Airbag-Wunder eigentlich vorstellen? Der Hövding ist eine Art Kragen für Radfahrer, den man wie einen Schal um den Hals trägt. Im Kragen ist ein Airbag integriert, der sich erst dann aufpustet, wenn ein Unfall passiert. Hat sich der Airbag erst mal entfaltet – das geschieht übrigens innerhalb einer Zehntelsekunde –, sieht er aus wie eine Haube, die den Kopf, den Nacken und sogar das Gesicht des Radlers umschließt und vor schweren Verletzungen schützen soll. Spezielle Sensoren, die jede anormale Bewegung eines Radfahrers während eines Unfalls erfasst, steuern den Auslöser des Airbags.

Video: Hövding in Action

AUFBLASBARER SCHUTZ
Laut einigen Testern übt bereits das Ton- und Lichtsignal beim Einschalten des unsichtbaren Fahrradhelms eine beruhigende Wirkung aus. Der Akku des Helms wird bei Ladebedarf über einen USB-Anschluss aufgeladen. Die Schutzwirkung der aufblasbaren "Trockenhaube" unterscheidet sich gravierend von jener konventioneller Helme: Bei Crashtests schnitt der Airbag bei der Stoßdämpfung mehr als dreimal so gut ab wie der beste herkömmliche Helm. Das Verletzungsrisiko im Fall einer Kollision wird mit einem Airbag-Helm also deutlich verringert. Dr. Maria Krafft, Forschungsleiterin der Abteilung Verkehrssicherheit und Umwelt der schwedischen Versicherungsgesellschaft Folksam und Dozentin für Verkehrsmedizin, bezeichnet den Hövding sogar als "die größte Revolution in der Geschichte der Fahrradhelme".

STRAMPELN? ABER BITTE MIT STIL
Der Hövding ist laut Hersteller ergonomisch, praktisch und erfüllt alle Sicherheitsanforderungen – zugleich ist er unauffällig und kaum von anderen Kleidungsstücken zu unterscheiden. Sichtbar ist bei dieser Erfindung eigentlich nur der Kragen, der dank seiner austauschbaren Hülle ganz leicht an die übrige Kleidung angepasst werden kann. Ob die stylische Airbag-Halskrause in der Praxis auch wirklich hält, was sie verspricht, können im Endeffekt nur die Letztverbraucher, also die Radler beurteilen. Wie jede Neuheit am (Bekleidungs-) Markt wird auch der um den Hals gewickelte Hövding zunächst gewöhnungsbedürftig sein – wann trägt man auch schon einen Schal mit eingebautem Akku! In jeden Fall aber ist man mit dem Hövding in puncto "sicher und stilvoll radeln" auf der richtigen Spur.


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