Der Rücken schmerzt. Mein Sportarzt überweist mich an einen Röntgenologen. Ich betrete den Warteraum – getreten voll. Ordnungsgemäß melde ich mich an und stelle mich auf eine lange Wartezeit ein.


Kaum niedergesessen, ertönt der nächste Patientenaufruf: „Herr Grwbricinvri, bitte Kabine 5". Die Wartenden schauen sich gegenseitig neugierig an, keiner kann mit dem ausgerufenen Namen etwas anfangen. Kabinentüre 5 öffnet sich. „Peter, ja wo bleibst denn, ich habe dich bereits ausgerufen!", sagt der Röntgenassistent. Mein Altherrenfußballerfreund Robert. Nach der Untersuchung sage ich zu ihm: „Du, und danke – du weißt schon wofür!" „Das ist so!", entgegnet er kurz und energisch.

Szenenwechsel: Schladming, an der Rezeption eines Hotels. „Leider, von Ihnen liegt keine Reservierung vor", meint die Rezeptionistin zu mir. „Das kann nicht sein!", erwidere ich und beginne verzweifelt in meiner Tasche nach der Reservierungsbestätigung zu suchen. Gleichzeitig bemerke ich in den Augenwinkeln, dass meine Mountainbikerfreunde, die kurz vorher angekommen sind und an einem Tisch sitzen, verstohlen zu mir schauen. In mir keimt ein Verdacht. Die Rezeptionistin beginnt zu lächeln. „Tut mir leid, Ihr Freund hat es mir aufgetragen!", entschuldigt sie sich.

Der Schmäh läuft – mit Lockerheit und Humor wird gemeinsam versucht, dem oft faden Alltag ein Schnippchen zu schlagen. Geben ist seliger als nehmen. Fast alles ist erlaubt, nur nicht das Normalsein. Und wer normal ist, bestimme ich.

MMag. Dr. Peter GurmannMMag. Dr. Peter Gurmann ist Sport- und Gesundheitspsychologe sowie Beratungslehrer in Klagenfurt.

Weitere Infos findest du auf www.petergurmann.at


Zum Weiterlesen: