Gravel-Bikebekleidung unterscheidet sich nicht nur optisch von der für andere Raddisziplinen. Ein Blick auf einige feine Unterschiede.

Michael Forster

Starten wir dennoch mit der Optik: Naturverbundenheit lässt sich schon im Design wiedererkennen, wie Stefan Gögele von Löffler erörtert: „Die schlichten Gravel-Designs sind inspiriert von der natürlichen Umgebung.“ Ähnlich sieht man das bei Endura, wie Marc Podesta erklärt: „Die Erdtöne unserer Produkte integrieren sich perfekt in Wald, Wiesen und Waldboden. Für alle, die es farbiger mögen, bieten wir auch diverse Teile in der Farbe Paprika an.“

Die Freiheit am Gravelrad kann aber auch eine Herausforderung für die Bibs und Trikots werden – in Form von Ästen, Sträuchern oder Tragepassagen: „Bei den Tights arbeiten wir mit einem besonders kompakten Stoff aus unserer eigenen Strickerei, der nicht nur für einen leichten Kompressionseffekt sorgt, sondern auch eine robustere Haptik bietet“, sagt der Löffler-Produktmanager. „Wir verwenden zudem einen Webstoff für Bike-Shorts, der wasser- und schmutzabweisend ist.“ Bei Endura sind die Gravel-Produkte an die High End-Linie „MT500“ angelehnt, berichtet Marc Podesta, „aber packbarer und leichter, sie bieten noch mehr Stauraum für lange Tage und helfen auch in kaltem oder nassem Wetter, die Freude am Graveln zu behalten.“ Auch ein Thema: Ladegutsicherung. Beim Ritt über die Schotterpiste können Smartphone und Co. schnell dem eigenen Freiheitsdrang folgen. Bei Löffler hat man die Antwort auf die Frage nach dem richtigen Verstauen in Cargo-­Bibshorts gefunden: „Beim Rennradfahren verstaut man das Smartphone in den Trikottaschen, beim Mountainbiken häufig im Rucksack. Anders beim Graveln: Unsere Cargo-Bikeshorts sind mit seitlichen Oberschenkel-Taschen ausgestattet. Die elastischen Einschubtaschen bieten oft mehr Platz als die Rückentasche.“ 

Graveln fürs Klima
Bei langen Touren im Gelände will auch das (Körper-)Klima stimmen: „Wir versuchen mit speziellen Material-Mischungen ein noch langlebigeres, formstabileres und dennoch atmungsaktiveres Produkt zu erhalten, als es unsere Rennradprodukte bereits sind. Merino oder Primaloft helfen dabei, Feuchtigkeit nach außen zu transportieren und gleichzeitig Wärme zu speichern“, erklärt Marc Podesta.

Nicht zuletzt spielen für alle ­Naturliebhaber Umwelt- und Klima (schutz)fragen heute eine wichtige Rolle – folglich auch für die Gravel-Community. Dieses Bewusstsein macht vor der Auswahl des Outfits nicht halt. Darum arbeitet man bei Endura gegen den Fast-Fashion-­Trend: „Wir versuchen, mit nachhaltigen Materialien und Imprägnierungen unsere Produkte langlebig, aber dennoch recycelbar zu gestalten.“ Außerdem achte man auf Designs, die länger als eine Saison gefallen. Auch bei Löffler setzt man auf Langlebigkeit – und auf kurze Wege: „Wir produzieren an unserem Firmensitz in Österreich und arbeiten ausschließlich mit Produktionspartnern innerhalb Europas zusammen. Für den Fall der Fälle bieten wir einen Reparaturservice.“