Vorsorglich hab ich in meiner Freundesrunde schon deponiert, dass ich mir zum 50er die Teilnahme am Wasalauf wünsche.
Jeder, der das Langlaufen einmal auf professionellem Niveau betrieben hat, sollte da einmal dabei gewesen sein: 90 Kilometer klassisch, 15.000 Starter. Der Materialwahnsinn, das „Ziehharmonikasystem“ – dass man sich am Start wahrscheinlich stundenlang keinen Zentimeter fortbewegen kann; das ganze Pipapo. Die Leiden, die Strapazen, der Mythos. Das will ich mir unbedingt einmal antun.
Bis zum meinem 50er sind es zwar noch ein paar Jahre (4 Jahre und 2 Monate, wer es wissen will). Aber ich hoffe, dass wir alle diesen Winter wieder Volkslanglauf-Stimmung erleben können. Und bitte keinen App-Run. Sondern das Atmosphäre-Aufsaugen im Feld, die gemeinsame Emotion. Oder der Kitzel, ob bei den 100.000 Schneearten der Ski passt (meistens tut er das nicht).
Letzte Woche hab ich mich jedenfalls beim Fuchs Heli gemeldet, einem ehemaligen Trainer von mir und Veranstalter vom Steiralauf in Bad Mitterndorf Ende Jänner. 50 Kilometer Skating. Ob ich mir die Ski selber wachseln werde oder auf professionelles Skiservice zurückgreifen? Eher Zweiteres. Oder ich werde die ehemaligen Kollegen aus dem Biathlonzirkus fragen, ob sie mir ein Paar Ski übers Wochenende leihen könnten, mit dem Versprechen, sie als Ganzes zurückzugeben.
Da werde ich ein kleiner Teil vom großen Ganzen sein und genießen. Aber wie ich mich kenne, werde ich wahrscheinlich eh wieder weniger genießen, sondern mehr leiden, mich allen Vorsätzen zum Trotz am Anfang heillos übernehmen, alle Sünden abbüßen um mich mit Willensstärke und Selbstüberwindung ins Ziel retten. Wo ich mir dann im Kreis der Gleichgesinnten ein Getränk mit Hopfenanteil genehmigen werde.
So soll es bitte diesen Winter wieder sein.