2020 – 31 Jahre ist es her, dass der Eiserne Vorhang und die Berliner Mauer gefallen sind. Nun entsteht nach dem Vorbild des Berliner Mauerwegs und des Deutsch-Deutschen Radwegs entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs ein Rad- und Wanderweg, auf dem man europäische Geschichte, Politik, Natur und Kultur im wahrsten Sinne des Wortes erfahren kann.
Am „Europa-Radweg Eiserner Vorhang“ (Iron Curtain Trail) sind 20 Länder beteiligt, darunter 15 Mitgliedstaaten der EU. Beginnend an der Barentssee verläuft der Rad- und Wanderweg an der Westgrenze der ehemaligen Warschauer Pakt-Staaten bis zum Schwarzen Meer. Man radelt an der norwegisch-russischen und finnisch-russischen Grenze entlang bis zur Ostsee und passiert dort die Küstenstreifen von Russland, Estland, Lettland, Litauen, Kaliningrad, Polen und der ehemaligen DDR.
Das Projekt ist keine Vision mehr, sondern schon heute Realität.
Von der Halbinsel Priwall bei Travemünde bis zum sächsisch-bayerisch-tschechischen Dreiländereck folgt die Route dem ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifen. Dann führt sie über die Höhen des Böhmerwalds, vorbei an Mähren und der slowakischen Hauptstadt Bratislava, um dort die Donau zu überqueren. Entlang der Südgrenze Ungarns führt der Weg über Slowenien und Kroatien. Zwischen Rumänien und Serbien folgt die Strecke weitgehend dem Lauf der Donau, um schließlich über Bulgarien, Nord-Mazedonien und Griechenland am nördlichsten Punkt der Türkei an der bulgarischen Schwarzmeerküste zu enden.
Die Strecke verläuft durch mehrere Nationalparks mit einer interessanten Flora und Fauna und verbindet eine Vielzahl einzigartiger Landschaften, die in der Sperrzone lagen und nahezu unberührt geblieben sind. Sie verbindet aber auch zahlreiche Mahnmale, Museen und Freiluft-Einrichtungen, die an die Geschichte der Spaltung Europas und deren Überwindung durch die Friedlichen Revolutionen in Ostmitteleuropa erinnern. Wie beim „Berliner Mauerweg“ und dem „Deutsch-Deutschen Radweg“ können auch beim „Europa-Radweg Eiserner Vorhang“ die teilweise noch vorhandenen asphaltierten Patrouillenwege der Grenzanlagen genutzt werden. In vielen Ländern und Regionen Europas wird an dem Projekt gearbeitet, zahlreiche Abschnitte sind schon ausgeschildert und fahrradfreundlich ausgebaut.
Mehr Infos: www.michael-cramer.eu