Wie steht es um deine Kenntnisse im Bereich Erste Hilfe? 69 Prozent der Österreicher sprachen sich in der jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Integral dafür aus, dass der regelmäßige Besuch eines Erste-Hilfe-Kurses verpflichtend sein sollte.
Erste Hilfe: So steht es um das Wissen der Österreicher / Bild: Integral
KURSE LIEGEN MEIST LANGE ZURÜCK
Zwar haben 9 von 10 Befragten bereits einmal einen Erste-Hilfe-Kurs besucht, allerdings liegt bei 55 % davon der Kurs fünf Jahre oder gar noch länger zurück. Wie lange die letzte Auffrischung der Notfallkenntnisse her ist, hängt klar mit dem Alter zusammen. Meist ist das Thema nach erfolgreichem Erwerb des Führerscheins ad acta gelegt.
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FORDERUNG NACH REGELMÄSSIGER SCHULUNG
„Die meisten Österreicher sind nicht mehr am aktuellen Stand der medizinischen Erkenntnisse und sie sind aus der Übung. Studien belegen, dass etwa bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand die rasche Hilfe durch einen Ersthelfer die Überlebenschance drastisch erhöht. Gerade bei der Ersten Hilfe ist es wichtig, dass die lebensrettenden Handgriffe im Notfall sofort abrufbar sind und leicht von der Hand gehen“, erläutert Johanniter-Chefärztin Gabriele Lerche.
„Erste Hilfe sollte bereits in der Schule obligatorisch und regelmäßig vermittelt werden. Außerdem sollten für Autofahrer Auffrischungskurse - etwa alle fünf Jahre - verpflichtend eingeführt werden“, fordert Johannes Bucher, Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe.
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55 PROZENT LEISTETEN ERSTE HILFE
Der INTEGRAL-Umfrage zufolge haben etwas mehr als die Hälfte der Österreicher bereits in einem Notfall geholfen. In den meisten Fällen wurde die Rettung alarmiert (44 %) oder Hilfe aus der Nähe geholt (17 %). Jeweils 8 Prozent haben lebensbedrohliche Blutungen gestillt bzw. Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt. Immerhin hat fast ein Viertel (22 %) – vorwiegend Männer – selbst schon einen Patienten in die stabile Seitenlage gebracht. „Dies zeigt den bestehenden Aufklärungsbedarf bei diesem Thema deutlich auf", so Martin Mayr, Mitglied der INTEGRAL-Geschäftsleitung, „Stabile Seitenlage ist keine Frage der Kraft, sondern der Technik. Hier gilt es also, das Selbstvertrauen der Frauen zu stärken."
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GROSSES VERTRAUEN IN RETTUNGSKRÄFTE
Zwar haben 45 Prozent der Befragten Angst, selbst in eine Notsituation zu geraten. Dennoch vertraut die Mehrheit (92 %) darauf, im Ernstfall in Österreich gut versorgt zu werden. Obgleich sich die Erste-Hilfe-Kenntnisse bei 4 von 10 Befragten in Grenzen halten - sie trauen sich eher nicht oder überhaupt nicht zu, Notfallmaßnahmen zu setzen. Personen zwischen 40 und 49 Jahren, Männer und Höhergebildete schätzen ihre Erste-Hilfe-Kompetenz als überdurchschnittlich gut ein. Dies gilt auch für Personen, die selbst bereits einmal einen Ersthelfer benötigt haben.
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DEFIBRILLATOR IST BEKANNT
Immerhin: fast alle (98 %) Österreicher zwischen 14 und 69 Jahren kennen einen Defibrillator und nahezu drei Viertel trauen sich dessen Anwendung zu. Hier scheinen die Kampagnen der vergangenen Jahre bereits Früchte zu tragen.
Dies sind die Ergebnisse einer im August 2016 durchgeführten repräsentativen Online-Umfrage des Markt- und Meinungsforschungs-Institutes Integral in Kooperation mit den Johannitern unter rund 2.000 Probanden im Alter von 14 - 69 Jahren.