Die Grenze zwischen der eigenen Gesundheit und einem Dopingfall sind oft verschwindend gering. Dopingfallen lauern in vielen frei erhältlichen Produkten. Trinews hat sich die beliebtesten Produkte aus der Apotheke angesehen und auf ihre Inhaltsstoffe überprüft.
Eines vorab: Die meisten dieser Produkte werden genommen, und gesundheitlich wieder fit zu werden und möglichst bald wieder in das Berufsleben einsteigen zu können. Für unser schönes Hobby, den Triathlonsport hat dies auch Auswirkungen.
HUSTEN- UND ERKÄLTUNGSMEDIKAMENTE
Im Husten und Erkältungsfall empfehlen uns Apotheker gerne „Wick Produkte“, sind diese doch die meistverkaufte Erkältungsmarke. Besonders beliebt ist „Wick MediNait“. Das Produkt ist das noch das einzige freiverkäufliche Arzneimittel mit dem Inhalt „Ephedrin“. Selbst die sehr geringe Konzentration von 26,7 mg pro 100 ml lässt eine Dopingprobe positiv ausfallen.
Nicht viel besser ergeht es uns, wenn wir den Hustensaft „Spasmo- Mucosolvan“ einnehmen. Der verschreibungspflichtige Saft enthält mit 0,001 mg/ml einen geringen Anteil an Clenbuterol Hydrochlorid. Die ebenfalls verschreibungspflichtigen Tabletten 0,02 mg Clenbuterol Hydrochlorid. Einen Grenzwert für Clenbuterol im Blut gibt es seitens der Welt Anti Doping Agentur nicht. Selbst der geringste Nachweis führt zu einer positiven Dopingprobe.
Bei Kräuterteen aus dem asiatischen, mittlerweile aber auch aus Teilen der USA, Mexikos und Südamerika mit Meerträubel (Ephedra) ist ebenfalls Vorsicht geboten. Es gibt etwa 35 bis 60 unterschiedliche Arten von Ephedra, welche meist – aber nicht immer – Ephedrin enthalten. Die Menge ist dabei je Art und auch je Erntezeitpunkt unterschiedlich. In heimischen Apotheken gibt es Ephedrakraut nur mehr auf Rezept Basis, kann allerdings in Import Tees durchaus vorkommen.
NAHRUNGSERGÄNZUNGSMITTEL
Ist „Ma Huang“ Bestandteil des Nahrungsergänzungsmittels, kann auch dies zu einem positiven Dopingtest führen. Dieses ist eine der 35-60 Arten des Ephedrakrauts.
Nicht alle Nahrungsergänzungsmittel Firmen füllen ihre Produkte auch selbst ab. Viele verlagern die Produktion aus Kostengründen in günstigere Betriebe, welche für mehrere Unternehmen die Produkte abfüllen. In manchen abgefüllten Produkten sind bewusst Steroide beigemengt, um eine positive Auswirkung zu erzielen. Treten nun bei der Reinigung der Anlage Probleme auf, können durchaus auch „saubere“ Produkte mit Steroiden vermischt werden.
Als Unterstützung für Athleten könnte die „Kölner Liste“ dienen, auf welcher „angeblich saubere“ Produkte gelistet werden. Allerdings werden hier alle Produkte aufgenommen, die Produzenten einmelden. Der Produzent muss dabei lediglich folgende zwei Fragen in einer Selbstauskunft beantworten „Von den Unternehmen, die am Produktionsprozess beteiligt sind, werden auch Prohormone bzw. Anabolika produziert?“ und „Im Herstellungs-, Verarbeitungs-, Vertriebsprozess kann ein Kontakt mit Prohormonen bzw. Anabolika ausgeschlossen werden?“. Einzelne Chargen können dann gegen Gebühr auf anabol-androgene Steroide und Stimulatien getestet werden. Die Betonen liegt auf Können! So war es gerade auch die Deutsche Sporthochschule in Köln, welche 2002 mehrere hundert Nahrungsergänzungsmittel aus den USA und Europa getestet haben, und dabei bei 15 % verbotene Steroide nachgewiesen haben, welche nicht ausgewiesen waren.
HOMÖOPATHIE ZUR LEISTUNGSSTEIGERUNG?
Selbst unscheinbare Globuli können zu einer positiven Dopingprobe führen. Das homöopathisches Mittel „Nux Vomica“ hilft gegen Rückenschmerzen, Sodberennen, Verstopfung und Magenbeschwerden. Vielen ist es auch als „Heilmittel“ gegen den Kater bekannt oder wird Managern empfohlen, die unter sehr großem Stress stehen. Doch auch hier ist Vorsicht geboten. „Nux Vomica“ wird aus der Brechnuss gewonnen, welche zur Gattung der Strychnos Pflanzen gehört. Die Strychnos Pflanzen enthalten, wie der Name schon sagt, Strychnin, welches auf der WADA Verbotsliste steht
CORTISON AUS DEM ASTHMASPRAY
Cortison ist in vielen Asthmasprays enthalten. Die Aufnahme über einen Asthma Spray ist erlaubt – die Aufnahme dabei so gering, dass die Wirkung auf die lokalen Atemwege begrenzt ist und es zu keiner Leistungssteigerung kommt. Eine andere Form der Einnahme ist allerdings verboten. Cortison ist in zahlreichen Hautcremen enthalten, so zum Beispiel in „Fenistil Hydrocort“ (0,25% Hydrocortison). „Fenistil Hydrocort“ ist rezeptfrei erhältlich und wird gerne bei Mückenstichen aufgetragen, um den Juckreiz zu unterdrücken.
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