Auf Asphalt hinlaufen, dann die Trailrunde genießen – diese Schuhe eignen sich für beide Untergründe. Was Einsteigern entgegenkommt.
Kilian Jornet ist auf einer Berghütte aufgewachsen. Die meisten haben aber eher keinen Trail direkt vor der Haus- oder Wohnungstür. Ob in der Stadt oder am Land – einige Anlaufkilometer über Asphalt, bevor es in den Wald hinein oder den Berg oder Hügel hinaufgeht, sind meist die Regel.
Wer sich im Asics-Sortiment umschaut, bekommt aktuell Straßenmodelle wie den Novablast 4 oder den Nimbus 26 in einer „TR“-Version mit Trailsohle – diese sieht Anneke Maikranz von Asics auf leichten „Wald- und Wiesenwegen“ ideal eingesetzt. Eine Stufe darüber ließe sich aber auch der Trail-Allrounder Trabuco 12 sowohl für die harten Anwege zum Trail wie auch auf der Geländerunde selbst sehr gut verwenden: „Die Hauptunterschiede zu einem Straßenschuh liegen in der Stabilität und in der Außensohle. Bei der Sohle haben wir ein weicheres Material und eine andere Form für mehr Grip am Trail. Das ist es auch, was den Schuh auf Asphalt einschränkt, weil sich die Außensohle einen Tick schneller abnutzt. Für den Anlauf zum Trail ist das kein Thema – aber würde man ihn dauerhaft auf Asphalt verwenden, würde man die schnellere Abnützung merken.“
Von der Dämpfung her funktioniert der Trabuco 12 genauso wie ein Straßenschuh, „weil wir im Trailbereich auch eine Superdämpfung haben wollen, sodass sich der Schuh gut anfühlt und man nicht das Gefühl hat, der Untergrund schlägt durch.“ Zugleich sind eine höhere Stabilität und mehr Festigkeit im Obermaterial zum Ausgleich für den unebenen Untergrund für den Trailschuh charakteristisch.
Ein derartiger Allround-Trailschuh ist auch eine sehr gute Wahl für Einsteiger, die noch gar nicht so genau wissen, welche Untergründe sie bevorzugen und wie „ernst“ ihre Trailambitionen werden. „Absolut“, bestätigt Maikranz, „und das auch, weil er vom Sohlenaufbau noch nicht so hoch gebaut ist wie andere. Man hat immer noch ein relativ direktes Laufgefühl, zugleich eine gute Dämpfung und wird vom Schuh gut geführt und gestützt.“
Von Brooks passt der Divide 4 in diese Kategorie. „Trail ist manchmal auch der klassische Wald- und Wiesenlauf, dafür ist der Divide ideal, aber man kann damit genauso in die Berge, dafür ist er ebenso konzipiert“, erklärt Arne Tinnemeyer. Zielgruppe? Trail-Einsteiger, „die vielleicht erst einmal den kleinen Hügel vor der Haustür ins Visier nehmen“, und solche, „die direkt mit dem Traillauf beginnen wollen, ohne erst lange wo hinzufahren.“ Auch der Brooks-Schuh hat eine ähnliche Dämpfung wie Brooks-Straßenschuhe und die Sohle ist „hybrid“ ausgelegt: „Bei Trail-Wettkampfschuhen ist die Sohle wirklich für Up- und Downhill konzipiert – hier haben wir auch Sicherheit und Halt im Gelände, man kann damit aber auch gut auf der Straße laufen.“ Und: Das Obermaterial ist nicht nur fester und noch strapazierbarer, es hält auch Feuchtigkeit länger stand als ein klassisches Obermaterial von Straßenschuhen, erklärt Tinnemeyer. „Es ist nicht wasserfest – dafür haben wir Gore-Tex-Varianten. Aber man kann damit über eine feuchte Wiese laufen, ohne dass die Feuchtigkeit gleich durchdringt.“