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Klettern liegt derzeit voll im Trend und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Mehr und mehr füllen sich da nicht nur die Boulderhallen, sondern auch die Klettergärten und Felswände mit motivierten Sportlerinnen und Sportlern, die in Sachen Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit an ihre Limits gehen wollen – immerhin macht auch kaum ein Sport so fit wie das Klettern!
Mit dem Kletterboom steigt allerdings leider auch die Zahl der Unfälle – viele davon verursacht aus Bequemlichkeit oder schlichtweg falsches Sichern. Welche wichtigen Punkte gilt es also beim Sichern in jedem Fall zu beachten? Wir verraten euch bei unseren „BIG 5“ der Sicherung, wie ihr sowohl in der Kletterhalle als auch am Fels sicher sichert und das Klettererlebnis in vollen Zügen genießen könnt – ganz ohne unnötiges Risiko!
1. Size matters!
Klar – der Kletterpartner wird meistens nicht nach Gewicht ausgesucht, sondern nach Vertrauensbasis. Das ist prinzipiell auch gut so, dennoch kann ein großer Gewichtsunterschied zwischen den Kletterpartnern zu Problemen beim Sichern führen. Ist der Sichernde leichter als der Kletternde, so kann dieser bei einem Sturz bis zur ersten Zwischensicherung hochgerissen werden. Im besten Fall sollten Kletternder und Sichernder daher gleich viel wiegen, maximal jedoch 20% Gewichtsunterschied.
2. Trust AND control: Partner check!
Egal, ob blutiger Anfänger oder Mehrseillängenprofi – Fehler und Unachtsamkeiten können jedem passieren. Der Partnercheck gehört daher zum sicheren Klettern dazu und sollte IMMER vor dem Losklettern durchgeführt werden. Folgende Punkte solltest du dabei stets beachten:
- Anseilknoten: Ist dieser richtig geknüpft, festgezogen und direkt in den Gurt des Kletternden mit ca. 20cm Seilüberstand eingebunden?
- Sicherungsgerät: Ist das Seil richtig eingelegt und mit dem Karabiner? Funktionstest durch ruckartiges Ziehen!
- Gurt: Sitzt dieser über den Hüften und liegt eng am Körper an? Ist der Gurt korrekt verschlossen?
- Karabinerverschlusssicherung: Hängt der Karabiner richtig im Gurt und im Sicherungsgerät/Seil? Wurde er korrekt verschlossen?
- Seil/Seilende: Ist das Seilende verknotet? Ist das Seil lang genug?
3. Know your gear!
Ganz egal ob Halbautomat oder Autotube: Der richtige Umgang mit dem Sicherungsgerät will auf jeden Fall gelernt sein, um korrekt sichern und in weiterer Folge Fehler vermeiden zu können – informiere dich deshalb im Vorhinein über die richtige Handhabung! Jedes Sicherungsgerät hat seine ganz speziellen Eigenheiten – was allerdings für alle gilt, ist das so genannte „Bremshandprinzip“: Die Bremshand umschließt immer das Bremsseil im Tunnelgriff und führt dieses nach dem Seil ausgeben oder einziehen wieder nach unten.
4. May I have your attention?
Lärm, Platzmangel, Hitze, Freunde in der Kletterhalle, die Kletterkünste Anderer – schnell ist der Blick vom Kletterpartner abgelenkt und die Aufmerksamkeit ganz woanders. Die Liste potenzieller Ablenkungen beim Klettern ist lang, daher gilt umso mehr: Voller Fokus dem Kletterer und der Partnersicherung! Die Verwendung einer Sicherungsbrille hilft, die Aufmerksamkeit voll und ganz auf den Kletterpartner zu lenken.
- Schlappseil: Vermeide ein durchhängendes Seil beim Sichern, denn dadurch fallen Stürze noch weiter aus! Stehe nahe genug an der Wand!
- Smalltalk: Gespräche mit Kletterbuddies können warten. Augen auf und Kopf nach oben!
- Sturz: Sei jederzeit auf unerwartete Stürze vorbereitet – Stichwort Bremshandprinzip! Halte den Sturzraum frei und beachte auch etwaige Pendelgefahren.
- Ablassen: Bring deinen Partner langsam, gleichmäßig und sicher auf den Boden zurück und achte dabei auch auf andere Kletterer.
5. Communication is the key!
Nur keine falsche Scheu – ein Kletterteam funktioniert nur so gut wie seine Kommunikation. Um etwaige Missverständnisse und unnötige Risiken beim Klettern und Sichern zu vermeiden, ist deshalb eine klare Kommunikation das A und O. Vereinbart vor dem Klettern einfache und verständliche Kommandos und gebt einander Bescheid, wenn es ein Problem gibt.
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