Viele Fahrradfahrer erobern die Straße zurück. Was in den Niederlanden bereits seit langem Mode ist, bekommt in Deutschland immer mehr Befürworter.


Auf der Straße treffen jedoch zwei Welten aufeinander: der Autofahrer und der Radfahrer. Dies führt unmissverständlich zu vielen Konfliktsituationen, bei denen das Fahrrad stets den Kürzeren zieht. Einen Fahrradhelm zu tragen, ist demzufolge Selbstschutz und sollte keineswegs vernachlässigt werden.

Bequem, sicher und belastbar: der maßgeschneiderte Fahrradsicherheitshelm von heute
Die eigene Gesundheit ist ein hohes Gut. Leider erinnert man sich zumeist erst daran, wenn es bereits zu spät ist. In punkto Verkehrssicherheit bietet der Helm für den Radfahrer laut einer Erhebung der Unfallforschung der Versicherer, kurz UDV, einen 73 Prozent höheren Schutz gegenüber Kopfverletzungen. Ohne Helm ist die Fahrradfahrt weitaus risikoreicher. Hier wird nahezu bei jedem zweiten Unfall, also bei 50 Prozent, eine Kopfverletzung vermeldet. Nach Erhebung einer Umfrage der Bundesanstalt für Straßenwesen trägt jedoch nur etwa jeder zehnte Fahrradfahrer einen umfangreichen Kopfschutz. Schädel- und Hirntraumata sind somit die Folge dieser Fahrlässigkeit. Für die eigene Gesundheit ist es somit dringend anzuraten, dass jeder Fahrradfahrer einen Kopfschutz trägt. Eine große Auswahl an Fahrradhelmen finden Sie z.B. bei Decathlon.

Welche Helme werden voneinander unterschieden?
Moderne Sportarten, wie das Mountainbiking, kommen ohne einen Fahrradhelm nicht aus. Nicht ungefährlicher als das freie Gelände ist die Straße. In Deutschland gibt es nach einem Gerichtsurteil des Bundesgerichtshofs von 2014 jedoch keine Helmpflicht. Passend zu den unterschiedlichen Verwendungszwecken eines passenden Kopfschutzes werden unterschiedliche Helme vermarktet, welche die Gesundheit des Fahrers gewährleisten. Grundsätzlich werden dabei zwei Helmarten voneinander unterschieden:

Weichschalen-Helm:

  • Material: Hartschaumschicht
  • Gewicht: Leichtgewicht
  • Belastbarkeit: nur gering belastbar
  • Sicherheit: gute bis geringe Sicherheit

Hartschalen-Helm:

  • Material: harte Kunststoffschicht, Außenschale
  • Gewicht: Schwergewicht
  • Belastbarkeit: sehr stark belastbar
  • Sicherheit: sehr gute Sicherheit


Beide Modelle werden innen mit Schaumstoffschichten ausgekleidet, sodass deren relevanter Unterschied, die Konstruktion der Außenschale ist. Die breite Masse, der zur Verfügung stehenden Helme, verteilt sich somit auf Hartschalenhelme, Mikroschalenhelme und Twinshell-Helme.

Was sollte ich beim Kauf eines Fahrradsicherheitshelmes beachten?
Alle hierzulande vertriebenen Schutzhelme für Fahrradfahrer müssen der EU-Norm (DIN EN 1078) entsprechen. Diese Norm entspricht einer Geschwindigkeit bis zu 20 km/h. Moderne E-Bikes erreichen jedoch eine Toleranzgrenze, die weitaus höher ist. Für Fahrradfahrer ist hier besondere Vorsicht geboten. Beim Kauf eines Fahrradsicherheitshelmes sollte insbesondere auf diese Checkliste geachtet werden:

  1. Konstruktion: Hartschalen-, Mikroschalen- oder Twinshell-Helme sollten grundsätzlich in einem TWIN-MOLD-Verfahren hergestellt worden sein. Die innovative Verbindung verbindet Helm-Außenschale und Hartschaumfutter besser als verklebte Varianten.
  2. Passform und Komfort: Ein Helm muss bequem und fest sitzen, um die notwendige Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Die entscheidende Größe ist der Kopfumfang Größe S (55-56 cm), Größe M (57-58 cm), Größe L (59-60 cm) und Größe XL (61-62 cm).
  3. Sicherheitsriemen: der Riemen sollte sich in der Länge verstellen lassen. Der Gurt sollte fest am Kinn aufliegen, sodass in etwa nur der kleine Finger dazwischen passt. Des Weiteren dürfen keineswegs die Ohren überdeckt werden.
  4. Durchlüftung: Belüftungsschlitze mit Fliegen- und Mückengittern sorgen für eine stete Durchlüftung des Helmes, sodass keine Überhitzung entsteht.
  5. Atmungsaktivität: um eine effektive Durchlüftung zu gewährleisten, sollte ebenfalls atmungsaktive Polsterung zur Grundausstattung des Helmes gehören.


Wird das Tragen eines Fahrradsicherheitshelmes zur Pflicht?
In Deutschland ist das Tragen eines Fahrradhelmes nach wie vor keine Pflicht. Andere europäische Länder, allen voran Österreich, Estland, Litauen, Kroatien, Tschechien, Schweden, Slowenien, Island und der Slowakei besitzen eine Helmpflicht für Kinder und Jugendliche. Die Altersfreigabe jedoch wird von jedem Land unterschiedlich geregelt. Während in Österreich eine Helmpflicht für Kinder bis 12 Jahren besteht, beträgt in Tschechien die Altersgrenze 18 Jahre. Urlauber sollten sich demzufolge im Vorfeld ausreichend informieren, damit sie nicht in eine teure Bußgeldfalle geraten.

In anderen europäischen Ländern wie Frankreich, der Schweiz und Großbritannien besteht wie in Deutschland keine Helmpflicht. Außerhalb des europäischen Raumes gelten wiederum andere Gesetze. So besteht in Australien und Neuseeland eine generelle Pflicht zum Tragen eines Schutzhelmes. Hier hilft keine Ausrede, selbst wenn das Tragen eines Helmes in der drückenden Hitze nicht sehr bequem ist.

FAZIT

Das Tragen eines Fahrradsicherheitshelmes kann schwere Folgen eines Unfalls massiv reduzieren. Ein höherer Schutz beugt somit schwere Kopfverletzungen vor. Die Wahl des Helmes sollte im Vorfeld auf Modelle fallen, die dem Träger ein hohes Maß an Tragekomfort, Unfallsicherheit und eine hohe Atmungsaktivität garantieren.