Majestätisch türmten sich am Samstag die schroffen Dolomiten in den blauen Himmel, alles war bereit für das Highlight des Jahres in Osttirol. Pünktlich um 10 Uhr fiel der Startschuss zum 24. Red Bull Dolomitenmann und die 440 Härtesten unter der Sonne nahmen den Kampf mit der wilden Natur auf: Stunden der Qualen, Schmerzen, Emotion, Niederlagen und Siege. Am Ende stürmte Hannes Pallhuber (ITA) völlig erschöpft über die Ziellinie und wurde von Kollegen und Zuschauern gefeiert.
45.000 Besucher pilgerten am Samstag nach Lienz, um beim 24. Red Bull Dolomitenmann dabei zu sein. Bei strahlendem Sonnenschein konnten sie hautnah beobachten, wie sich 440 wagemutige Sportler den Osttiroler Naturgewalten entgegen stemmten. So mancher Teilnehmer musste sich den rauen Elementen beugen, viele völlig entkräftet aufgeben.
Die Bergläufer machten den Anfang und kämpften sich über 12 Kilometer und fast 2.000 Höhenmeter bis zum Kühbodentörl. Steile Flanken, rutschiges Geröll und schroffe Felsen sorgten durchwegs für schmerzverzerrte Gesichter. Markus Kröll hatte bei seiner allerletzten Teilnahme hart zu kämpfen und erreichte als 21. das Ziel. Das „Promi-Duell“ Daniel Mesotitsch gegen Andreas Goldberger, gemeinsam mit Benjamin Karl am Start für das Team Wings For Life, ging um wenige Minuten an den Biathleten.
Am Grat übernahmen die Paragleiter und erhoben sich nach kurzem Bergab-Sprint in die Lienzer Lüfte. Nach einer Zwischenlandung und Aufwärtspassage ging es nach Leisach, wo am engen Landeplatz Nerven und Können gefragt waren. Red Bull X-Alps Drittplatzierter Paul Guschlbauer verbuchte die zweitschnellste Zeit.
Von dort aus mussten die Kollegen zu Fuß, schwimmend und schließlich im Kajak durch die reißenden Fluten, 7m-Startsprung inklusive. Fünf Kilometer im turbulenten Wildwasser und kräfteraubende Aufwärtspassagen waren zu viel für manche Starter, nicht nur einmal kam das Kajak vor dem Athleten im Ziel an. Zu guter Letzt machten sich die Mountainbiker auf den beschwerlichen
Weg zurück in die Dolomiten. Zuerst hieß es die mühsamen Tragepassagen bergauf zu bewältigen,
um dann im halsbrecherischen Tempo die steilen Hänge hinab zu brettern.
Diese qualvolle Herausforderung konnte das Team Robotunits mit Bergläufer Azarya Weldemariam
aus Eritrea am besten bewältigen und zeigte sich überglücklich: „Es war beinhart, jeder von uns ist
bis ans Limit gegangen. Hier wird jeder Fehler bestraft, aber wir konnten die Dolomiten bezwingen!“