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Wir haben uns in der Saison 2023/24 intensiv mit dem BOA-System für Skischuhe auseinandergesetzt. Neugierig auf Praxis-Erfahrungen? Here we go!

Ob dieses „Drehknopf-Ding“ am Schuh etwas tauge und wie das eigentlich funktioniert? Fragen, die man mit BOA®s neuer H+i1-Plattform am Skischuh neugierigen Blicken folgend in der Liftschlange oder am Sessellift gerne zu hören bekommt.

Die Kurzversion meiner Antwort nach mehreren Wochen im Test: „Ich hab einen recht schmalen Vor- und Mittelfuß, komme auch in Rennschuhen mit 94 mm Leistenbreite ohne Schalenbearbeitung gut zurecht. In regulären Low-Volume-Verkaufsschuhen wie dem Atomic Hawx Ultra 130 XTD BOA an meinem Fuß, der hat beispielsweise einen 97er Leisten, muss ich ohne geschäumten Innenschuh meist die beiden Zehenschnallen recht fest schließen. Was schnell für unangenehmen Druck sorgt und den Halt, wenn überhaupt, nur in homöopathischen Dosen verbessert. Der BOA®-Verschluss hingegen fühlt sich für mich an wie ein fester Händedruck. Der gesamte Fuß wird fest und vor allem von rundum „gefasst“, vom schraubstockartig-unangenehmen Druck klassischer Schnallen keine Spur. Man muss den Schuh auch nicht maximal zudrehen, um einen definierten Sitz zu bekommen. Durch das umschließende Gefühl reicht es das BOA®-System leicht zu schließen. So wie man an Schuhen mit geschäumten Innenschuhen die Schnallen nur leicht schließt“.

BOA® Fit System
Man mag aus diesen einleitenden Worten schließen – das Konzept mit dem Drehverschluss weiß zu überzeugen. Für alle jene, die weniger tief im Technik-Universum leben: BOA® ist im Sportbereich seit Jahren eine fixe Größe an Radschuhen, nimmt langsam (vor allem im Trailrunning) auch im Laufschuh-Sektor fahrt auf und findet sich an Snowboard- und Skitourenschuhen seit Jahren im Schneesport wieder. Ähnlich im Gedanken, aber technisch neu gedacht, legten die am Mondsee beheimateten Entwickler das Konzept peu á peu auf Alpinskischuhe um. Von Beginn an involviert war auch ein gewisser Benni Raich, der bereits 2015 mit den Drehverschlüssen am Schuh zu experimentieren begann. Das nun käuflich zu erwerbende und für den Start gemeinsam mit den Industriepartnern Atomic, Salomon, Fischer und K2 in den Markt eingeführte BOA® H+i1-System will sich als erste Revolution am Skischuhmarkt seit Ende der Lederschuh-Ära verstanden sehen. Den klassischen Vier-Schnaller in bewährter zweiteiliger Überlapp-Konstruktion gibt es dank BOA® H+i1-Plattform ab sofort mit fein justierbarem BOA® Fit System an der unteren Schale. Das Ergebnis ist die jahrelange Zusammenarbeit zwischen BOA® Technikern, Biomechanikern und Athleten wie Benni Raich. Nach mehr als 50.000 Stunden an Design, Entwicklung und Tests in Zusammenarbeit mit den weltweit führenden Skimarken und Athleten ist das Endprodukt seit Herbst/Winter 2023/24 in den Shops und auf den Pisten zu finden.

So funktioniert's
Die BOA® H+i1-Plattform ersetzt die unteren beiden Schnallen durch einen Schließmechanismus mit fein justierbarem Drehverschluss, welcher ein Seil aus 19 ummantelten Edelstahlsträngen und 90 weiteren Edelstahlsträngen umwickeltes Seil mit 254 kg Zugkraft mit strategisch platzierten Seilführungen verbindet. Verglichen mit klassischen Schnallen sorgt das System für einen spürbar präziseren, den Fuß umschließenden Fit, auch sehr fest geschlossen bleibt der Druck gleichmäßig angenehm verteilt. Die Ferse wird spürbar fixiert, unangenehme Druckspitzen wie durch fest geschlossene Schnallen bleiben aus.

In der Praxis gestaltet sich das System, getestet in einem Atomic Hawx Ultra 130 XTD BOA recht intuitiv. Der Einstieg gelingt, ist der Drehverschluss offen, wie bei einem Alpinschuh, das Handling des Drehverschlusses ist selbsterklärend und die Anpassung an den Fuß funktioniert, ohne groß darüber nachzudenken. Markierungen an der Überlappkonstruktion zeigen an, wie eng die Schale zusammengezogen wurde, Anpassungen lassen sich in kleinen Schritten und in beiderlei Richtung vornehmen. Will man dem Fuß rasch mehr „Luft“ geben, etwa beim Hochfahren in der Gondel, zieht man einfach am großen Drehrad und öffnet den Seilzug komplett. Der Fuß wird, wie eingangs beschrieben, extrem gut umschlossen und ohne Druckstellen fixiert.

Wünschenswert aus meiner Perspektive wäre, dass das System den Fuß noch eine Nuance weiter gen Ferse drücken oder ziehen würde. Doch gegenüber klassischen Schnallen ist der Halt und Sitz für meine schmale Fußform auch schon so auffallend herausstechend. Im Performance-Bereich ein klarer Tipp für all jene, die umfassende Modifikationen und Zusatzinvestitionen wie geschäumte Innenschuhe oder Zip Fits scheuen und nach einem präzisen Fit „Out of the Box“ suchen.