Winterzeit, Kletterhallenzeit. Darum haben wir drei Produkte in der Kletterhalle Villach getestet, die auch draußen funktionieren.
Veganes Schuhwerk
Kann man bei einem modernen Kletterschuh auf alles Tierische, insbesondere Leder, verzichten, ohne Tragekomfort oder Leistungsfähigkeit zu beeinträchtigen? Diese Frage stand vor Beginn dieses Tests im Mittelpunkt. Sobald man den neuen „BLACK DIAMOND MOMENTUM VEGAN“-Kletterschuh (€ 100,–) auspackt, anzieht und loslegt, stellt sich die Frage nicht mehr. Es fühlt sich gut an, ihn am Fuß zu haben; nicht zu bequem, genau, wie es sich für einen Kletterschuh gehört. Und nicht anders als ein nichtveganer Schuh. Er ist leicht und fühlt sich doch robust an. Das Fußbett aus Hanf ist angenehm. Im Kontakt mit der Wand, auch mit den kleinsten Klettergriffen, ist der vegane Schuh ein verlässlicher Partner, bei dem jeder Tritt exakt sitzt. Zusätzlich positiv fällt auf, dass man in ihm weniger schwitzt als in vergleichbaren Kletterschuhen. Obwohl nur in der Halle ausprobiert, „funktioniert“ der vegane Schuh am Fels sicher auch ebenso gut. Er ist wie die ganze Momentum-Serie (weitere nichtvegane Modelle mit Klettverschluss bzw. Schnürer) neutral und eher auf Einsteiger ausgerichtet.
Universelle Kletterhose
Ob kurz oder lang ist bei Kletterhosen, insbesondere in der Halle, Philosophiefrage und draußen überdies temperaturabhängig. Lässig-funktionell können kurze wie lange sein, vorausgesetzt Farbe und Ausführung passen. Mit der LA SPORTIVA BOLT PANT (€ 89,–) haben wir uns eine lange Hose vorgeknöpft, die, indoor wie outdoor, verlässlich funktioniert. Der Stoff (98 % Baumwolle) ist robust und bei extremen Bewegungen ausreichend elastisch. Unplanmäßiger Kontakt mit einzelnen Griffen oder der Wand selbst hinterlässt kaum Spuren. Der flexible Bund, inklusive Band zur Feinregulierung, sowie Loop für den Magnesiumbeutel zeugen davon, dass die Hose von Profis gemacht wurde, um bestmögliche Funktionalität beim Klettern sicherzustellen. Jeweils zwei Taschen vorne und hinten sind selbstverständlich. Es gibt die Bolt in zehn teils – typisch La Sportiva – lässig-kräftigen Farben von Rot und Orange bis Blau, aber auch in dezentem Look. Der auf der Haut überaus angenehme Baumwollstoff sorgt dafür, dass sie lässig knittert.
Gut gepolstert, gut gesichert
Wer in der Halle, am Klettersteig oder bei Hoch- bzw. Gletschertouren auf einen verlässlichen Klettergurt zurückgreifen will, kann aus einer Reihe von Universal-Klettergurten wählen. Im flexiblen Einsatz indoor ebenso wie draußen im alpinen Gelände sehr bewährt hat sich im längeren Testeinsatz der „JASPER CR 4“-Klettergurt von CAMP (€ 59,95). Der leichte, wenn auch nicht superleichte und klein packbare Gurt ist in extrem widerstandsfähigem Gewebe ausgeführt. Er ist gut gepolstert und lässt sich am breiteren Hüftgurt, dank zweier selbstsperrender Schnellverschluss-Schnallen bequem und verlässlich fixieren. Dank der beiden Stahlschnallen kann er auch sehr gut zentriert werden, etwa wenn man eine Bekleidungsschicht auszieht und den Gurt danach wieder feststellen will. Beide Gurtenden können mittels elastischer Laschen so festgemacht werden, dass sie nicht stören. Auch die beiden gut gepolsterten Beinschlaufen sitzen bequem. Sie sind mit je einer Schnalle genauso schnell wie flexibel zu- und aufzumachen. Insgesamt vier Materialschlaufen bieten Platz für Karabiner, Expressschlingen u.v.m.