Zum Start in den Winter haben wir uns vorgeknöpft: Eine Brille für (hoch)alpine Einsätze, Schneeschuhe mit praktischem Bindungssystem und innovative Midlayer.
Extrem-Augenschutz
Eine Bergsportbrille, die beim gemütlichen Wandern im Sommer genauso wie auf Ski- oder Schneeschuhtouren passt. Die aber auch ganzjährig bei Hochtouren unter extremsten Bedingungen, mit starkem Wind und aufgewühltem Schnee, bestmögliche Sicht garantiert und verlässlich schützt. Der Anspruch von EVIL EYE für die „elate.o pro“ (UVP ab € 259,–) ist jedenfalls ambitioniert.
Das Ergebnis ist eine Brille, die alle liebgewonnenen Evil-Eye-Stärken in sich vereint. Das sind hervorragende Glasqualität, Kontrastverstärkung, automatische Lichtstärkenanpassung (Vario), Verstellbarkeit von Bügelwinkel und Nasensteg sowie die einfache Wechselmöglichkeit der Gläser. Überdies gibt es drei kluge Zusätze, die man nach Bedarf einfach aufstecken oder leicht abnehmen kann: Den schaumstoffgepolsterten Innenrahmen für Blend-, Wind-, Feuchtigkeits- und Kälteschutz. Beschlagen war im Test mit diesem Innenrahmen kein Problem. Zweitens einen Nasenschutz aus Silikon, der Sonne und Kälte trotzt, getragen nicht spürbar ist und die Sicht nach unten nicht beeinträchtigt. Und drittens ein an den Enden der Bügel aufsteckbares Silikon-Kopfband, dank dem Herunterfallen der Brille unmöglich ist.
Nach längerem Test ist klar, diese Brille ist das für Alpineinsätze denkbar kompletteste und durchdachteste Modell, das man sich wünschen kann.
Bequem, bequemer, Boa
Das Mühsame an Schneeschuhen sind die Riemen und Bänder, mit denen man sie draußen im Schnee an seine Füße schnallen muss. Kalte Hände sind so vorprogrammiert. Das ist erfreulich anders, seit bei hochwertigen Schneeschuhen das BOA-Fixiersystem Einzug gehalten hat. Das Stellrädchen lässt sich einfach mit Handschuhen bedienen, ebenso wie der einzige verbliebene Riemen, mit dem man die Ferse fixiert.
Wir haben zwei ganz aktuelle Modelle von ATLAS, beide mit BOA-Verschluss, auf Herz und Nieren getestet. Den Helium MTN (UVP € 249,90) und den Range MTN (UVP € 299,90). Der Helium – das Modell mit blauen Farbakzenten – ist aus Kunststoff und superleicht. Die Lamellenbauweise verhindert, dass Schnee an seiner Oberfläche haften bleibt. Die Alu-Seitenschienen an der Unterseite sorgen für sehr guten Halt auch im steilen Gelände, bei vereisten und pulvrigen Schneeverhältnissen. Das Gehen ist sehr angenehm, was auch an der gedämpften Bindungsaufhängung und dem sich an den Untergrund anpassenden Kunststoff liegen dürfte.
Der Range ist der Schneeschuh fürs Extreme. Er ist 400 Gramm schwerer als der Helium und hat einen robusten, nach unten hin gezackten Aluminiumrahmen. So hält er verlässlich auch auf Eis oder im sehr schwierigen, sehr steilen Gelände. Die Bindung ist gut gedämpft, wohl deshalb geht man trotz des Alurahmens angenehm.
Midlayer-Hits
Die eierlegende Wollmilchsau gibt es auch bei Midlayern, der im Winter am Berg besonders wichtigen Zwischenschicht, nicht. Deshalb haben wir für grundverschiedene Aufgabenstellungen zwei aktuelle Modelle von PATAGONIA ausprobiert. Das R1-Air-Full-Zip-Hoody (UVP € 140,–) aus leichtem Fleecematerial für intensive Aufstiege. Wir haben es bewusst mit Kapuze gewählt, weil sie, dank engem Schnitt, bei starkem Wind unter der Haube oder unterm Helm getragen, zum Wind- und Flugschneeschutz auf der Windseite ins Gesicht gezogen werden kann. Das vollständig aus Recycling-Polyester bestehende, strukturiert-atmungsaktiv ausgeführte Teil trägt sich sehr angenehm. Es ist warm, ohne dass man überhitzt, vom Gewicht her leicht und nach dem Umziehen klein packbar.
Umziehen vor der Abfahrt ist das Stichwort für den innovativen AlpLight-Down-Pullover (UVP € 250,–) im linken Bild. Gepackt verschwindet er klein und superleicht im Rucksack. Getragen ist er eine Wucht. In 800er-Daunen ausgeführt ist er wunderbar wärmend, ideal bei der Abfahrt unter der Hardshell-Jacke. Ein großer Wurf in Sachen leichte, warme Isolation. Wir haben ihn zukünftig auf jeder winterlichen Tour mit dabei.