Algen zum Anziehen, „Böse Augen“ für beste Sicht und Steigeisen für jeden Schuh: Unsere drei aktuellen Tests.
Algen zum anziehen
Isländische Algen sind die Grundlage der Naturfaser „Sea-Cell“, aus der Sportbekleidung gefertigt wird: Shirts mit kurzen und langen Ärmeln, solche mit Zip-Kragen und Unterhosen. Ab Mai gibt es zusätzlich Polo-Shirts. Algen-Pionier ist der Deutsche Peter Mattis mit seiner Firma Palgero. Drei Varianten stehen zur Wahl: Alge pur (97 % Alge und 3 % Elastan). Alge und Trevira in Kombination. Und Algen-Merino-Modelle. „Unsere Produkte haben einen sehr hohen Algenanteil, das unterscheidet uns von anderen Anbietern“, erläutert der Palgero-Chef. Im Test haben wir uns reine Algen-Shirts und die Alge-Trevira-Mischung (siehe Bild) angesehen. Fazit: Beide Kurzarm-Modelle von Palgero (je € 60,–) fühlen sich auf der Haut überaus angenehm an. Weich, sanft, wärmend, wenn es kalt ist, aber nicht zu warm, wenn es heiß ist, sind beide. Die Alge-Trevira-Mischung wirkt etwas luftiger. Wir würden sie an heißen Sommertagen, als einzige Schicht getragen, bevorzugen. Direkt auf der Haut, wenn man einen Midlayer darüber trägt, sind beide Modelle top. „Algen sind reich an Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen. Sie sollen die Haut vor freien Radikalen schützen und sich positiv auf ihren Feuchtigkeitshaushalt auswirken“, weiß Mattis. Na bitte!
Steigeisen für jeden Schuh
Im Frühjahr und im Frühsommer gibt es Jahr für Jahr zahllose Unfälle, ausgelöst durch Altschneefelder. Um beim Queren der Schneefelder nicht Überlebenslotto spielen zu müssen, sind Spikes, die man über jeden Schuh ziehen kann, oft das Mittel der Wahl. Sind Schneefelder hartgefroren, vereist und/oder extrem steil, braucht es – um das Absturzrisiko zu minimieren – Steigeisen und Pickel. Das Problem: Leichtere Wanderschuhe sind in der Regel mit üblichen Steigeisen nicht kompatibel. In diese Lücke stößt der US-Outdoor-Spezialist Kahtoola mit seinen KTS Crampons (€ 119,–). Sie können auch mit nicht für klassische Steigeisen geeigneten Schuhen verwendet werden. Die KTS Crampons sind – einmal auf den entsprechenden Schuh eingestellt – leicht und schnell anzulegen. Im Schnee und auf Eis geben sie deutlich mehr Halt als Spikes. Zu bedenken ist bei ihrer Verwendung zweierlei: Die je Fuß zehn Stahlzacken (2 bis 2,5 Zentimeter hoch) erhöhen, wenn man es nicht gewohnt ist, mit ihnen zu gehen, das Risiko zu stolpern deutlich. Und zusätzlich zu den KTS Crampons braucht es trotzdem einen Pickel, um im Fall des Falles ein Abrutschen verhindern zu können.
Sicht-Wunder mal zwei
„Evil Eye“ heißt eine neue Sportbrillenmarke made in Austria. Dahinter steht der Brillen-Weltkonzern Silhouette aus Linz. Seit Spätherbst 2019 am Markt, haben wir Evil Eye einem Langzeittest unterzogen. Konkret, zwei Modelle, die jeweils mit einem Spezialglas ausgestattet sind: Das Modell Trace/Trace Pro (ab € 209,–) mit dem „LST bright Vario purple mirror“-Glas (Schutzstufen 1 bis 3). Und das Modell Fusor/Fusor Pro (ab € 229,–) mit „LST blue light Vario blue mirror“-Glas (Schutzstufen 2 bis 4). Beide Gläser kombinieren Kontrastverstärkung (LST) mit variabler Anpassung an die Lichtverhältnisse (Vario). Die Kontrastverstärkung sorgt dafür, dass man mit Brille mehr und besser sieht als ohne. Die variable Anpassung stellt sicher, dass man auch im Schatten oder im Wald perfekte Sicht genießt. Wer es im Schatten nahezu ungetönt haben will und sich nicht oft hochalpin bewegt, ist mit Schutzstufen 1 bis 3 bestens versorgt. Wer viel im Hochgebirge oder am Wasser unterwegs ist, ist mit den Schutzstufen 2 bis 4 besser bedient. Beide Testmodelle sind extrem leicht und individuell an den Seitenbügeln sowie am Nasensteg anpassbar. Bei allen Evil-Eye-Modellen können Gläser bei Bedarf ganz einfach selbst gewechselt werden. Und es gibt jedes Modell und jedes Glas auch als optische Brille mit individueller Fehlsichtigkeitskorrektur.